Gesundheitswesen 2000; 62(11): 593-597
DOI: 10.1055/s-2000-13046
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zum Bemessungssatz zahnärztlicher Gebühren - eine Trendanalyse
1988-1991*

Fees for Dental Services in Germany - an Analysis 1988 to 1999M. Wolf, W. Rosenberger
  • Zahnärztlicher Dienst beim Gesundheitsamt der Stadt Wuppertal
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Publication History

Publication Date:
31 December 2000 (online)

Zusammenfassung

Die vorliegende Untersuchung analysiert die formalen und materiell-inhaltlichen Entwicklungen in den medizinischen Begründungen zur Überschreitung des Schwellenwertes bei zahnärztlichen Gebühren von über 3500 Liquidationen aus den Jahren 1988 bis 1999. Im Untersuchungszeitraum kann hinsichtlich der Erläuterungen gem. § 10 der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) in zahnärztlichen Liquidationen eine Entwicklung weg von eher allgemeinen und patientenbezogenen hin zu methodenorientierten Begründungen festgestellt werden. Zudem sind erhebliche Unterschiede im Abrechnungsverhalten von Vertragszahnärzten und reinen Privatpraxen nachzuweisen. Während daneben Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen und Fachzahnärzte für Oralchirurgie hinsichtlich Höhe der Steigerungsfaktoren und inhaltlicher Begründung sich nicht wesentlich von Praxen der zahnärztlichen Allgemeinversorgung unterscheiden, bilden die Fachzahnärzte für Kieferorthopädie in ihrem Abrechnungsverhalten ein wiederum statistisch separates Cluster.

Die Arbeit diskutiert mögliche, auch nichtmedizinische Ursachen in Sonderheit für die gruppenspezifischen Unterschiede in der zahnärztlichen Rechnungslegung.

Fees for Dental Services in Germany - an Analysis 1988 to 1999

German GOZ (Gebührenordnung für Zahnärzte, catalogue of dental services) allows multipliers within a range from 1.0 to 3.5 for each fee, and it also prescribes medical arguments if dentists want to justify multipliers beyond 2.3. The authors analyse formal and material developments in these medical arguments of more than 3500 invoices from 1988 to 1999. Since 1988 - amendment of GOZ - a development can be seen away from more general and patient-focussed towards arguments dealing with new dental materials and new forms of dental treatment. The authors analyse the way dentists (private ones and dentists of health insurance system), orthodontists, maxillo-facial- and oral surgeons charge their fees.

Literatur

  • 1 Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) vom 22. Okt. 1987 (BGBl. I S. 2316), zuletzt geändert durch Verordnung vom 26. Sept. 1994 (BGBl. I S. 2750). 
  • 2 Benninghaus H. Einführung in die sozialwissenschaftliche Datenanalyse. München - Wien; Oldenbourg 1998
  • 3 Schnell R, Hill P B, Esser E. Methoden empirischer Sozialforschung. München - Wien; Oldenbourg 1999
  • 4 Brosius G. SPSS 8.0. Base System and Professional Statistics. Bonn - Albany - Belmont et al; Thomson 1999
  • 5 The Analysis of Communication Content. Developments in Scientific Theories and Computer Techniques. Gerbner G, Holsti OR, Krippendorf K, Paisley WJ, Stone PJ New York; Wiley 1996
  • 6 Holsti O R. Content Analysis for the Social Sciences. Reading, Mass; Addison-Wesley 1969
  • 7 Weber R P. Basic Content Analysis. Newbury Park; Roxbridge 1990
  • 8 Zahnärztekammer Nordrhein .Zusammenstellung bisher vorliegender GOZ-Urteile. Düsseldorf; Zahnärztekammer Nordrhein 1997
  • 9 RdErl. d. Finanzministeriums NRW v. 19.8.1998 - B 3100 - 3.1.62 - IV A 4 - (SMBl. NW. 43 577). 

Fußnoten

1 Herrn Prof. Dr. Dr. Egbert Machtens zur Emeritierung

2 Beinhaltet eine Kreuztabelle ein Feld mit einer erwarteten Häufigkeit unter 5, wird anstelle des Chi2-Tests der exakte Test nach Fisher berechnet. Fisher’s-Exakter-Test basiert auf einer hypergeometrischen Verteilung und stellt für kleine Stichproben mit geringen erwarteten Häufigkeiten das genaueste analytische Verfahren dar.

3 Steigerung des Superlativs im Original

Med.-Dir. Dr. M. Wolf, M. A.

Zahnärztlicher Dienst, Gesundheitsamt Wuppertal

Bundesallee 243-247

42103 Wuppertal

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