Krankenhauspsychiatrie 2000; 11(4): 127
DOI: 10.1055/s-2000-11348
EDITORIAL

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

EditorialDie Psychiatrie hat ihre fachlichen und gesundheitspolitischen Ziele erreicht

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Publication Date:
31 December 2000 (online)

In dieser Ausgabe bricht die Krankenhauspsychiatrie mit einer Tradition: Wir setzen uns über unsere sonst sorgsam eingehaltenen Manuskript-Richtlinien hinweg und veröffentlichen den längsten Beitrag, der jemals in dieser Zeitschrift abgedruckt wurde. Dies aus gutem Grund. Die Arbeit „Die Entwicklung der Klinischen Psychiatrie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts” von Heinz Häfner ist für eine Zeitschrift mit dem Titel und Programm „Krankenhauspsychiatrie” von herausragender Bedeutung. Ein dermaßen komplexes Thema über einen langen und bis in die Gegenwart hineinreichenden Zeitraum kompetent zu bearbeiten, ist eine schwierige Herausforderung. Wohl niemand wäre dafür kompetenter als Häfner, der maßgebliche Prozesse im Zusammenhang mit der Psychiatrie-Enquete mitgestaltet hat und über einen umfassenden Überblick über die Versorgungsstrukturen und -probleme in Deutschland ebenso wie in vergleichbaren Ländern verfügt. Nicht weniger wertvoll als das umfangreiche dargebotene Datenmaterial ist gerade dem Leser der jüngeren Generation dasjenige, was er bisher in keinem Zeitschriftenbeitrag findet und was einmal für immer verloren sein könnte: die begleitenden Erinnerungen eines für sein Fach engagierten Psychiaters, von der Assistenzzeit der Nachkriegsjahre bis hin zu den Zeitumständen und persönlichen Beziehungen, die eine Psychiatrie-Enquete erst möglich werden ließen. Der Beitrag generiert seine Spannung aus dem umfangreichen Faktenmaterial einerseits und der Abfassung in der Ich-Form andererseits. In meiner persönlichen Bibliothek bekommt er einen festen Platz.

T. Steinert, Weissenau

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