Pneumologie 2017; 71(06): 321-322
DOI: 10.1055/s-0043-104346
Pneumo-Fokus
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schwellenländer: hohe Säuglingssterblichkeit durch RS-Virusinfektion

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Publication Date:
26 June 2017 (online)

Tiefe Atemwegsinfekte durch das Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) sind weltweit die führende Todesursache in der Postneonatalperiode. 99 % der letalen Verläufe betreffen Babys aus armen Regionen in Schwellenländern. Eine unzureichende Molekulardiagnostik, seltene Autopsien und häusliche Todesfälle verschleiern die tatsächliche Prävalenz und Mortalität. Die prospektive Studie im Bundesland Buenos Aires bestätigte die RSV-Infektion als Haupttodesursache bei Säuglingen. Einfluss hatten weniger die sozioökonomischen Gegebenheiten als die medizinische Risikokonstellation.

Fazit

Die Autoren diskutieren insbesondere die häufigen Pneumothoraces als Risikofaktor für ein Lungenversagen und Tod durch RSV. Die Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang mit gesteigerten Entzündungsreaktionen und Überblähungen bei einer maschinellen Beatmung. Wenn Kinder aus armen Regionen zunehmend lebensrettenden Technologien zugeführt würden, müsste ein Expertentraining des medizinischen Personals Voraussetzung sein. Entscheidend sei aber die Entwicklung spezifischer Antikörper und effizienter Impfstoffe.