Dtsch Med Wochenschr 2015; 140(16): 1185
DOI: 10.1055/s-0041-104705
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Die Nähe zwischen Tier und Mensch

Ute Mader
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Publication Date:
11 August 2015 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

Mensch und Tier: Seit jeher ist das eine enge Beziehung. Viele einstmals wilde Tiere sind heute domestiziert, und dank Bevölkerungswachstum, Technik und Neugier sind Mensch und Tier mittlerweile fast an jedem Winkel des Planeten aufeinander gestoßen. Diese Enge im Zusammenleben spiegelt sich auch in Infektionskrankheiten wider, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden. In den letzten Jahren haben immer wieder neue Erreger von Zoonosen durch ihre gravierenden Auswirkungen Schlagzeilen gemacht: Dazu gehören schwere Atemwegssyndrome wie SARS und MERS, aber auch hämorrhagische Fieber durch Ebola-, Hanta- oder Chikungunya-Viren.

Über diesen „neuen“ Zoonosen sei ein Klassiker nicht vergessen: das Q-Fieber, das in jüngster Zeit durch einen Ausbruch in Baden-Württemberg von sich reden macht. Als Auslöser ist Coxiella burnetii schon seit vielen Jahrzehnten bekannt. Die anfänglichen Zweifel an diesem Zusammenhang, von denen das namensgebende Q für „query“ rührt, sind längst ausgeräumt. Übertragen durch die Inhalation von mit Schafs- oder Ziegenkot kontaminiertem Staub lösen die Keime akute grippeähnliche Symptome aus; es kann zu Pneumonie und Hepatitis kommen. Interessante neue Erkenntnisse zum Q-Fieber sind im Beitrag aus dem Schwerpunkt Infektiologie (s. S. 1206) zusammengefasst.

Weitere neue Entwicklungen, die für Sie in Klinik und Praxis relevant sind, finden Sie in den Beiträgen aus den anderen internistischen Schwerpunkten.

Ihre
Ute Mader