Z Gastroenterol 2014; 52 - KG227
DOI: 10.1055/s-0034-1386249

Endoskopische Vollwandresektion im unteren GI-Trakt mit dem FTRD-System: eine retrospektive Studie

A Schmidt 1, M Damm 2, C Gubler 3, K Caca 4, P Bauerfeind 3
  • 1Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämato-Onkologie, Diabetologie und Infektiologie, Ludwigsburg, Germany
  • 2Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Uniklinik, Ludwigsburg, Germany
  • 3Universitätsspital Zürich, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Zürich, Switzerland
  • 4Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Germany

Hintergrund: Das FTRD System („Full Thickness Resection Device“, Fa. Ovesco, Tübingen) System ist ein neues Gerät zu endoskopischen Vollwandresektion. Es basiert auf der Applikation eines OTSC Clips nach Einzug der Ziel-Läsion in eine Kappe und anschließender Schlingenresektion. In dieser Studie sollen erste klinische Erfahrungen zum Einsatz am unteren Gastrointestinaltrakt berichtet werden.

Patienten und Methoden: Im Zeitraum von 07/2012 bis 03/2014 wurde bei 21 Patienten an zwei Zentren eine endoskopische Vollwandresektion am unteren GI-Trakt durchgeführt. Die Resektion erfolgte in allen Fällen mit dem auf ein Standard-Endoskop aufgesetzten FTRD-System.

Ergebnisse: Indikation zur Vollwandresektion waren: Rezidiv- oder inkomplett abgetragenes Adenom mit fehlendem Lifting Sign (9), Adenom mit HGIEN und fehlendem Lifting sign (1), Adenom am Appendixabgang (3), Breitbasiges Adenom bei Patient mit Gerinnungsstörung (1), Diagnostische (Nach-)Resektion bei T1-Karzinom (3), Adenom an einem Divertikel (1), Submuköser Tumor (2), diagnostische Vollwanresektion bei V.a. M. Hirschsprung (1).

Lokalisation der Läsionen war: Coecum (3), C. asc. (4), C. transv. (2), C. desc. (4), Sigma (2), Rektosigm. Übergang (3), Rektum (3). Das Vorspiegeln mit dem FTRD-Aufsatz zur Ziel-Läsion war in 20/21 (95,2%) Fällen möglich. Nach Erreichen der Läsion war die Resektion war in allen Fällen technisch erfolgreich und in 19/20 Fällen makroskopisch komplett. Histologisch konnte eine Vollwandresektion in 17/20 Fällen bestätigt (85%) werden; in 17/20 Fällen (85%) war die Resektion histologisch komplett reseziert. Es traten keine Perforationen und keine relevanten Blutungen auf. Zwei Patienten entwickelten nach Resektion im Coecum ein Post-Polypektomie Syndrom, welches konservativ beherrscht werden konnte.

Schlussfolgerung: Die endoskopische Vollwandresektion im unteren GI-Trakt mit dem FTRD System ist technisch möglich, effektiv und sicher. Größere Studien zur weiteren Evaluation dieser Technik sind notwendig.