Zeitschrift für Komplementärmedizin 2010; 2(4): 32-33
DOI: 10.1055/s-0030-1250092
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Refresher: Klassische Symptome einer schweren Depression

Brigitta Bondy
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Publication Date:
09 August 2010 (online)

Der Begriff Depression wird im allgemeinen Sprachgebrauch oft relativ unspezifisch im Sinne einer Minderung der Befindlichkeit oder emotionalen Beeinträchtigung verwendet. Gefühle von Traurigkeit und bedrückter Stimmung treten sehr häufig auf und haben nicht immer Krankheitswert, vielmehr sind sie Teil unseres Lebens und wichtig, um Krisen zu bewältigen. Allerdings können die Veränderung der Stimmungslage und die Niedergeschlagenheit auch über ein vertretbares Maß hinausgehen, ungewöhnlich lange bestehen bleiben und durch den Betroffenen selbst nicht mehr kontrollierbar sein.

Vor allem durch den fließenden Übergang zwischen geringen Störungen der Emotionalität und schweren depressiven Störungen mit erheblichem Krankheitswert ist es dringend erforderlich, genaue Kriterien für die Diagnose sowie für die Abgrenzung zur „depressiven Verstimmung“ zur Verfügung zu haben.

Literatur

  • 1 Bondy B. Wenn die Depression das Herz bricht: Seelische Störungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. München: C. H. Beck; 2008
  • 2 Möller H J, Laux G, Deister A. Psychiatrie und Psychotherapie. Stuttgart: Thieme; 2009
  • 3 Wittchen H U, Jacobi F. Size and burden of mental disorders in Europe. A critical review and appraisal of 27 studies.  European Neuropsychpharmacology. 2005;  15 357-376

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Prof. Dr. Brigitta Bondy

Neurochemische Abteilung
Psychiatrische Klinik der LMU München

Nussbaumstraße 7

80336 München

Email: brigitta.bondy@med.uni-muenchen.de

Brigitta Bondy ist Professorin für Experimentelle Psychiatrie in der Psychiatrischen Klinik der Ludwig-Maximilian-Universität München. Nach Studium der Medizin in Graz, Österreich, folgten zunächst Arbeiten auf dem Gebiet der Rezeptor-Forschung am Pharmakologischen Institut. 1982 wechselte sie in die Psychiatrische Klinik, in der sie eine Arbeitsgruppe für Neurochemie und Psychiatrische Genetik leitet. Hauptarbeitsgebiete sind biologische Grundlagen der Psychosen, Wirkmechanismen der Psychopharmaka sowie genetische Basis von Psychosen und Pharmakogenetik.

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