Laryngorhinootologie 2009; 88(12): 760-761
DOI: 10.1055/s-0029-1246235
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Myringoplastik - Geschmacksstörungen sind reversibel

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Publication Date:
22 December 2009 (online)

 

Geschmacksstörungen können vielfältige Ursachen haben, von Alterationen der Chorda tympani als typische Komplikation der Mittelohrchirurgie bis hin zum Nikotinkonsum. Welche Zusammenhänge zwischen Myringoplastik und Geschmacksstörungen bestehen, und ob Rauchen dabei eine Rolle spielt, haben S. Karatayli-Ozgursoy et al. von der Universität Ankara in einer prospektiven Kontrollstudie untersucht. Eur Arch Otorhinolaryngol 2009; 266: 1025–1030

96 Patienten, die zwischen 2004 und 2007 aufgrund einer einseitigen Trommelfellperforation eine Myrinoplastik mit Temporalisfaszie (Unterlegetechnik) erhielten, nahmen an der nicht randomisierten Untersuchung teil. Das Durchschnittsalter betrug 32,7 Jahre bei Frauen und 38,6 Jahre bei Männern. Die Chorda tympani war bei keinem Patienten durchtrennt worden. Von der Studie ausgeschlossen wurden Patienten, bei denen mit folgenden Einschränkungen des Schmeckvermögens zu rechnen war:

altersabhängigen (Alter >60 Jahre), krankheitsbedingten (Otitis media, chronische bzw. Systemerkrankungen, Krebs) oder behandlungsassoziierten (Chemotherapie, Bestrahlung, frühere Ohroperation).

Die Forscher bestimmten bei allen Teilnehmern am Tag vor der Operation sowie eine Woche und 6 Monate postoperativ die Erkennungsschwelle für die 4 Hauptgeschmacksrichtungen süß (Zucker), salzig (Natriumchlorid), sauer (Zitrat) und bitter (Chinin). Die jeweiligen Testlösungen wurden in 9 aufsteigenden Konzentrationen bewertet. 43 gesunde Probanden dienten als Kontrollgruppe. Rauchen war definiert als Konsum von >10 Zigaretten/Tag über mindestens 5 Jahre. Studienteilnehmer, die weniger rauchten, berücksichtigten die Autoren nicht.

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