Rofo 2009; 181(10): 931
DOI: 10.1055/s-0029-1238270
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Nicht alkoholische Fettlebererkrankungen - Fett-Quantifizierung mittels MRT

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Publication Date:
02 October 2009 (online)

 

Der Goldstandard der Bildgebung bei der Bestimmung des Fettgehalts der Leber ist die MR-Spektroskopie. Ein wesentlicher Nachteil dieser Methode ist die fehlende flächendeckende Verfügbarkeit. Eine kalifornische Arbeitsgruppe untersuchte die diagnostische Qualität von 4 verschiedenen MRT-Techniken, die sich an normalen MRT-Geräten durchführen lassen. Radiology 2009; 251: 67-76

Yokoo et al. nahmen in ihre Untersuchung 110 Probanden auf, bei denen jeweils eine MR-Spektroskopie durchgeführt wurde und mittels verschiedener MRT-Techniken Bilder der Leber angefertigt wurden. 29 Studienteilnehmer hatten eine histologisch nachgewiesene nicht alkoholische Fettlebererkrankung, 50 Probanden hatten aufgrund von Übergewicht ein erhöhtes Risiko für eine Fettlebererkrankung und 31 Personen waren gesunde Freiwillige.

Problematisch bei der MR-Quantifizierung von Lebergewebe ist das Confounding von T1- und T2-Relaxationseffekten. Um diese Effekte zu kontrollieren, wählten die Autoren Multiecho-GRE-MRT-Sequenzen (GRE = Gradient Recalled Echo) mit kleinem Flip-Winkel.

Die 4 Methoden der Analyse waren im Einzelnen folgende: 1. konventionelles Dual-Echo, 2. Triple-Echo, 3. Multiecho und 4. eine neue Technik, die die Autoren Multiinterference-Methode nennen. Bei der letzten Methode wurden neben T2-Effekten auch Interferenzeffekte zwischen multiplen Spektralkomponenten korrigiert. Dazu wurden 3 Fett-Peaks aus spektroskopischen Daten verwendet.

Die T1-gewichtete GE-Aufnahme zeigt eine diffuse Leberverfettung mit erhöhter Signalintensität, geografische Nichtverfettung lateral und ventral im rechten Leberlappen mit normaler Signalintensität (Bild: Rummeny EJ/Reimer P/Heindel (Hrgs.). RRR Ganzkörper MR-Tomographie. Thieme 2006).

Die Multiinterference-Methode zeigte die beste diagnostische Performance. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Korrektur von T2-Effekten deshalb besonders wichtig sei, weil das gleichzeitige Vorhandensein hepatischer Steatosen und Siderosen nicht ungewöhnlich ist. Bei Geräten ohne Multiecho-GRE könnte die Triple-Echo-Methode eine sinnvolle Alternative sein, so die Autoren.

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