Horm Metab Res 1969; 1(5): 206-212
DOI: 10.1055/s-0028-1095135
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tierexperimentelle Untersuchungen über die Wirkungsweise menschlicher Gonadotropin-Releasingfaktoren

T.  Kumasaka [*] , G.  Bettendorf
  • Abteilung für klinische und experimentelle Endokrinologie der Universitäts-Frauenklinik Hamburg-Eppendorf
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Publication Date:
08 January 2009 (online)

Abstract

After administration of gonadotropin releasing factors from human pituitary stalk to castrated, estrogen-progesterone-blocked rats FSH- and LH-activity in blood and in the pituitary was tested. 15 min. after injection FSH- and LH-activity in blood was elevated. In the pituitary as early as 30 min. after the injection a decrease of FSH- and LH-activity was found.

In rats GRF-activity was measured 2 and 4 weeks after ovariectomy in the hypothalamus. In the 2 weeks-group there was an increase of FSH- and LH-activity in the plasma of test animals. After 4 weeks also an increase of the gonadotropic activity was found in the pituitary. That means that GRF-activity in the hypothalamus is increased after castration.

After preceding ovariectomy and hypophysectomy both FSH and LH RF-activity was greater than after ovariectomy alone.

The continuous administration of GRF to infantile rats produced after 8 days an increase of the ovarian weight, an increase of FSH- and LH-activity in the pituitary and elevation of FSH but not LH-activity in the plasma. Histological follicular maturation was found in the ovaries.

The results let suggest that gonadotropin releasing factors have two biological effects, first stimulation of gonadotropin production and second stimulation of gonadotropin release. Besides this the results show that the releasing factor in the pituitary is controlled by 1. steroid hormones and 2. by gonadotropins.

Zusammenfassung

Nach Verabreichung von Gonadotropin-Releasingfaktoren aus menschlichen Hypophysenstielen an kastrierte, östrogen- progesteron-blockierte Ratten wurde die FSH- und LH-Aktivität im Blut und in der Hypophyse der Testtiere bestimmt. 15 Minuten nach der Injektion waren FSH- und LH-Aktivität im Blut erhöht. In der Hypophyse ergab sich keine Steigerung der gonadotropen Aktivitäten, jedoch nach 30 Minuten sowohl beim FSH als auch beim LH ein Abfall.

Bei Ratten wurde zwei und vier Wochen nach Ovariektomie im Hypothalamus die Gonadotropin-Releasingfaktor-Aktivität bestimmt. Der zwei Wochen nach der Kastration aus den Hypothalami der Ratten gewonnene Extrakt bewirkte im Plasma von Testtieren einen Anstieg der FSH und LH-Aktivität. Nach vier Wochen gewonnener Extrakt bewirkte zusätzlich einen Anstieg der gonadotropen Aktivitäten in den Hypophysen der Testtiere. Nach Kastration steigt also die Gonadotropin-Releasingfaktor-Aktivität im Hypothalamus an.

Nach vorausgegangener Ovariektomie und Hypophysektomie ließ sich eine Verdoppelung der FSH-RF-Aktivität und eine geringe Erhöhung der LH-RF-Aktivität im Hypothalamus der Tiere nachweisen.

Bei der kontinuierlichen Verabfolgung von GRF an infantile Ratten fand sich nach 8 Tagen eine Gewichtszunahme der Ovarien, eine Zunahme der FSH- und LH-Aktivität im Plasma. Die histologische Untersuchung ergab eine vermehrte Follikelreifung.

Die Befunde ergeben weitere Anhaltspunkte dafür, daß die Gonadotropin-Releasingfaktoren zwei biologische Wirkungskomponenten besitzen: 1. Stimulierung der Gonadotropinproduktion und 2. Stimulierung der Gonadotropinfreigabe. Außerdem weisen die Ergebnisse darauf hin, daß die Releasingfaktoren im Hypothalamus unter zweifacher Kontrolle stehen: 1. Beeinflussung durch die Steroidhormone, 2. direkt durch die Gonadotropine.

1 jetzige Adresse: Department of Obstetrics and Gynecology, Tokyo Medical and Dental University, Tokyo, Japan.

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