Ultraschall Med 2008; 29 - V103
DOI: 10.1055/s-0028-1085837

Contrast Harmonic Imaging (CHI) versus FKDS und Power Doppler in Korrelation mit der CTA zur Detektion und Charakterisierung von Endoleaks nach Stentanlage bei infrarenalem BAA

E Jung 1, W Uller 1, S Feuerbach 1, K Pfister 1, P Kasprzak 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg DE Regensburg

Ziel:

Nach Endostenting eines infrarenalen Aortenaneurysmas kann es zu einer Reperfusion des Aneurysmas kommen, also zum Vorliegen eines Endoleaks. Hierbei werden Typ I (Reperfusion auf Höhe des distalen oder proximalen Stentendes), Typ II (Reperfusion über eine aortale Arterie) und Typ III (Reperfusion im Stentmitte bei Materialbruch) unterschieden. Als postoperative Kontrolle, zum Ausschluss eines Endoleaks galt bisher die Computertomografie-Angiografie (CTA) mit i.v. Kontrastmittelgabe als Goldstandard, verbunden mit deren Risiken der Schilddrüsenüberfunktion, Niereninsuffizienz und Strahlenbelastung.

Vor diesem Hintergrund wollten wir die quantitative Perfusionsbewertung mit Kontrast Harmonic Imaging (CHI) zur Erfassung und Charakterisierung der Hämodynamik von Endoleaks nach Stenteinlage bei infrarenalen Aortenaneurysmen mit der CTA und nativen Ultraschalluntersuchungen vergleichen.

Material und Methode:

Prospekitv wurden 30 Patienten (im Alter von 37–86 Jahren, Mittelwert 71,3 Jahre) am 3. postinterventionellen Tag nach endoluminaler Stetentversorgung bei infrarenalem Aneurysma der Aorta abdominalis untersucht. Die Auswertung der arteriellen und portalvenösen Phase der CTA nach Verabreichung von 120ml Accupaque 300 i.v. (Kollimation16×0,75mm, sagitale und koronare Rekonstruktionen Somatom 16, Siemens) erfolgte durch zwei Radiologen im Konsensus.

Alle Sonografien (FKDS, Power Doppler nativ und CHI) wurden von einem erfahrenen Untersucher mit einer Multifrequenzsonde (2–4MHz, Logiq 9, GE) durchgeführt. Das CHI erfolgte im True Agent Detection Mode mit digitaler dynamischer Bilderfassung nach Verabreichung von 2,4ml Sonovene i.v. Das Postprozessing wurde von zwei unabhängigen Readern mithilfe der Perfusionsanalyse als Time Intensity Curve (TIC) durchgeführt.

Ergebnisse:

Von 30 Patienten konnte bei 22 Patienten mittels CHI ein Endoleak gesichert werden. Die CTA sicherte bei 21 Patienten ein Endoleak. Bei den nativen Untersuchungen (PD und FKDS) erfolge ein Nachweis nur in jeweils 6 Fällen. Eine Typdifferenzierung der Endoleaks gelang mithilfe CHI in 21 von 22, mithilfe der CTA in 17 von 21 Fällen.

Bei Nachweis von Reperfusion des Aneurysmas stieg die Signalveränderung im Sinne einer Perfusionsstörung im Bereich des Endoleaks im Mittel auf 10,5 db (2,5–15,4 db) die Perfusion im gesamtem Aneurysma auf 4,8 db (0,1–12,78 db) während die Perfusion im Stent im Mittel 14,9 db (9,5–20,35 db) betrug. Bei nicht nachweisbarem Endoleak betrugen die Mittelwertewerte im Stent 15 db (9,3–20,8 db) im Bereich des Aneurysmas 5,9 db (1,77–8,1 db).

Schlussfolgerung:

Zusammenfassend stellten wir fest, dass durch CHI eine quantitative Beurteilung der Hämodynamik von Endoleaks nach infrarenalem Aortenaneurysmastenting und deren Charakterisierung sicherer nachzuweisen sind als mit nativem Ultraschall und in Korrelation mit der CTA die Beurteilung der Perfusionsdynamik deutlich verbessert.

Keywords: Contrast Harmonic Imaging (CHI) – BAA – Endoleaks