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25.09.2024 | Pneumologie

Dem Rasseln ein Ende

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Die Erkrankungen der Lunge nehmen stetig zu. Die Lösung: ein Lungengesundheitsvorsorgeprogramm! Doch wie kann ein solches aussehen und wann kann damit gerechnet werden?

Der demografische Wandel und auch die Erderwärmung tragen maßgeblich zu einem Anstieg von Lungenerkrankungen bei, erläutert Prof. Dr. Bernd Lamprecht, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP).

Altersbedingte Krankheiten wie COPD, Lungenembolien und Lungenkrebs nehmen in unserer alternden Bevölkerung stetig zu. Durch den Klimawandel verlängerte Pollensaisonen und die Ausbreitung allergener Pflanzen führen zu vermehrten Allergien und Asthma. Die verlängerte Blühsaison und Wetterextreme belasten Menschen mit Lungenerkrankungen zusätzlich – Stichwort: Gewitter-Asthma.

Positive Entwicklungen

Es findet aber auch im positiven Sinn ein Wandel statt: Es gibt Neues zur Diagnose und Therapie von Lungenkrankheiten. Die Behandlungsstrategien werden immer präziser auf den jeweiligen Menschen und seine Erkrankung abgestimmt. Der Benefit für Lebensqualität und Therapie-Outcome ist groß, sagt Lamprecht.

Obwohl die Fortschritte in der Diagnostik und Therapie von COPD, Asthma und Lungenkrebs beeindruckend sind, werden viele Erkrankungen zu spät erkannt. Insbesondere bei Lungenkrebs fehlen verlässliche Frühsymptome, weshalb die Krankheit oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird.

Anmerkung dazu: Internationale Daten zeigen, dass Früherkennungsprogramme wie regelmäßige Low-Dose-CT-Untersuchungen die Sterblichkeit bei Lungenkrebs um bis zu 20 Prozent senken können.

Internationaler Austausch

„Es ist Ziel der Gesellschaft für Pneumologie, im interdisziplinären Diskurs einen Masterplan für ein umfassendes Vorsorge- und Früherkennungsprogramm zu entwickeln und zu etablieren“, betont Lamprecht.

Erste Machbarkeitsstudien, wie das Pilotprojekt „Tyrolung Lungencheck“ in Tirol, sollen Ende nächsten Jahres starten. Ein österreichweit einheitliches Screening erwarten die Expertinnen und Experten dann in den nächsten zwei bis drei Jahren. Dieses könnte so aussehen, dass Menschen mit erhöhtem Risiko im Alter von 55 bis 75 Jahren zu einer jährlichen CT-Untersuchung eingeladen werden. „Derzeit fehlen jedoch noch Lösungen für die sinnvolle digitale Anbindung vom Hausarzt zur CT-Untersuchung. Zudem müssen Finanzierungsthemen geklärt werden“, erläutert ÖGP-Generalsekretärin Prim. Dr. Judith Löffler-Ragg.

Auch auf europäischer Ebene wird die Vernetzung mit anderen Gesellschaften intensiviert, um die Lungengesundheit nachhaltig zu verbessern. So wird eine Zusammenarbeit der ÖGP mit der International Respiratory Coalition (IRC) initiiert, einer von der European Respiratory Society (ERS) unterstützten Initiative. Diese Task Force soll den Austausch von Wissen, Fakten und Methoden europaweit fördern und für die Umsetzung von Lungengesundheitsthemen lobbyieren.

Raucheranteil zu hoch

Noch besser als die Früherkennung wäre allerdings die Prävention. Der Raucheranteil in Österreich liegt bei 20 Prozent, einer der höchsten in Europa. Neben dem Lungenscreening sollen daher Maßnahmen zur Rauchprävention gefördert werden. ÖGP-Vizepräsidentin Prim. Dr. Eveline Kink, MBA empfiehlt Impfungen gegen COVID-19, Grippe und Pneumokokken für Lungenkranke, um Exazerbationen zu verhindern. Denn diese führen häufig zu stationären Behandlungen, verlängerten Intensivaufenthalten und einer erhöhten Sterblichkeit.

Quelle: Pressekonferenz der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie „Lunge im Wandel“; Wien, 25. September 2024

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Metadaten
Titel
Dem Rasseln ein Ende
Publikationsdatum
25.09.2024

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