04.10.2018 | Phlebologie
Phlebologische Notfälle
Erschienen in: hautnah | Ausgabe 1/2019
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Hintergrund
Tiefe und oberflächliche Venenthrombosen sowie Varizenblutungen sind phlebologische Notfälle. Bei Venenthrombosen ist das Risiko für kurz- und langfristige Morbidität und Mortalität erhöht. Die Varizenblutung birgt die Gefahr massiver Blutverluste. Eine rasche und adäquate Therapie dieser Erkrankungen ist daher essenziell.
Ziel der Arbeit
Ziel unserer Arbeit war es, einen Überblick über diese phlebologischen Notfälle zu geben.
Material und Methoden
Basierend auf den aktuellen Leitlinien und ergänzt durch eine themenspezifische Literaturrecherche in PubMed fassen wir die für die klinische Praxis wichtigsten Aspekte zusammen.
Ergebnisse
Bei einer tiefen Venenthrombose sind eine therapeutische Antikoagulation und Kompressionstherapie über mindestens 3 bis 6 Monate indiziert. Eine kürzere Therapiedauer geht mit einer deutlich erhöhten Rezidivrate einher. Bei oberflächlicher Venenthrombose stellen Mobilisation, Kühlung und Kompression sowie bei Schmerzen nichtsteroidale Antiphlogistika die Basistherapie dar. Länge des Thrombus und Abstand des proximalen Thrombusteils zum tiefen Venensystem sowie Vorliegen von Risikofaktoren sind entscheidend für die Indikation zur Antikoagulation und deren Dosierung. Die Varizenblutung ist eine Komplikation der fortgeschrittenen Varikose und kann meist mit einfachen Maßnahmen wie Hochlagerung des Beins und Kompression beherrscht werden.
Fazit
Bei oberflächlicher und tiefer Venenthrombose sind die frühe Diagnostik und Therapie essenziell, um akut Komplikationen wie Lungenembolie und Thrombuswachstum und Spätkomplikationen wie das postthrombotische Syndrom mit sekundärer Varikose und Ulcus cruris zu vermeiden. Zur Rezidivprophylaxe ist bei Varikophlebitis und Varizenblutung im Verlauf eine Sanierung der Varikose indiziert.
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