22.02.2023 | Pflege | DIGITALISIERUNG
Robotik für eine qualitativ hochwertige Mobilisation
Verbesserte Regeneration eines COVID-19-Patienten mit ECMO-Therapie
Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 1-2/2023
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Die qualitativ hochwertige (Früh)Mobilisation ist auch bei schwer kranken (COVID-19-) Intensivpatienten mit ECMO-Therapie unbedingt erstrebenswert. Sedierung, blutflusssensibles extrakorporales Verfahren, großlumige ECMO-Kanülen mit Dislokationsrisiko und besonders eine bei COVID-19-Patienten häufig ausgeprägt auftretende neuromuskuläre Schwäche lassen eine Mobilisation über die Stufe 1 des IMS aber teilweise nicht zu. Dabei ist die Frühmobilisation ein wesentlicher Baustein eines Maßnahmenbündels (ABCDEF), um einer pulmonalen Funktionsstörung und neuromuskulärer Dysfunktion im Sinne einer ICUAW (intensiv care unit-acquired weakness) entgegenzuwirken und eine Regeneration zu ermöglichen.
Es wird der Fall eines 53-jährigen, bis dato gesunden und sportlich aktiven Patienten geschildert, der bei schwerem und kompliziertem COVID-19-Verlauf mit ausgeprägter ICUAW bei noch laufender ECMO- und Katecholamintherapie mittels Mobilisationsrobotik behandelt werden konnte. Bei schwerem und rasch progredientem pulmonalem Fibrosierungsprozess gelangen unter zusätzlicher Anwendung einer niedrigdosierten, prolongierten Methylprednisolontherapie (Meduri-Schema) letztlich die Beatmungsentwöhnung und Dekanülierung.
Robotische Assistenzsysteme könnten eine neuartige, praktikable und sichere Therapieoption fur eine individuell angepasste, schonende und effektivitätssteigernde Mobilisation für diese Patientengruppe sein.
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