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01.10.2014 | Leitthema
Partizipation behinderter Kinder
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Sonderheft 1/2014
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Behinderte Menschen sind per definitionem gemäß der International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) in ihrer Partizipation eingeschränkt. Umwelteinflüsse im Sinne von Barrieren sind dabei besonders bedeutsam. Dies wird am Beispiel „Hans“ sichtbar gemacht. Dass Barrieren überwiegen, lässt sich ebenfalls am österreichischen Schulsystem beispielhaft darstellen. Merkmale, die zur Einschätzung „behindert“ führen, bewirken gleichzeitig die gesellschaftliche Bewertung „minderwertig“. Der behinderte Mensch erlebt sich als Bittsteller, nicht als Mensch mit Rechten. Dies wird auch vom UN-Komitee zu den Rechten behinderter Menschen in den abschließenden Bemerkungen zum Bericht Österreichs kritisiert. Die Österreichische Regierung wird aufgefordert, Anstrengungen zu unternehmen, um ein positives Bild vom behinderten Menschen als Mensch mit Rechten aufzubauen. Positive Aspekte von Behinderung werden in der wissenschaftlichen Literatur erst seit den 1990er Jahren beschrieben. Auch die Plastizitätsforschung hat als „nichtbeabsichtigte Nebenwirkung“ eine Reihe von besonderen Stärken behinderter Menschen zeigen können. Schließlich sollte sich ein geänderter, international längst üblicher, nämlich patienten- und familienzentrierter Umgang mit behinderten Kindern und der Familie vielfach positiv auswirken, auch auf Angehörige von Gesundheitsberufen.