13.11.2019 | Pankreaskarzinom | Onkologie
Aktuelle Entwicklungen zur neoadjuvanten und adjuvanten Therapie des Pankreaskarzinoms
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 6/2019
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Hintergrund
Trotz kurativ intendierter chirurgischer Resektion ist die Prognose des duktalen Pankreasadenokarzinoms (PDAC) aufgrund der aggressiven Tumorbiologie mit hohem Metastasierungspotenzial auch in lokalisierten Tumorstadien weiterhin sehr ungünstig (mediane Fünfjahresüberlebensrate ≤10 %).
Ziel
Die aktuellen systemischen Therapiekonzepte beim lokalisierten, nichtmetastasierten PDAC sollen dargestellt werden.
Material und Methoden
Diese Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche in der Datenbank PubMed und aktueller Kongressabstracts zum Thema adjuvante und neoadjuvante Therapie des PDAC.
Ergebnisse
Seit Einführung und Weiterentwicklung einer effektiven adjuvanten Systemtherapie konnte die Prognose des resektablen PDAC konsekutiv verbessert werden, während adjuvante Radio(chemo)therapiekonzepte keinen klaren Zusatznutzen zeigen. Für selektierte Patientenkollektive (u. a. ECOG 0, Alter <70 Jahre) stellt aktuell die Kombinationstherapie nach dem modifizierten FOLFIRINOX-Schema den neuen Therapiestandard in der Adjuvanz dar. Alle anderen Patienten sollten weiterhin nach chirurgischer Resektion eine adjuvante Gemcitabin- oder 5‑Fluorouracil(5-FU)-basierte Systemtherapie über 6 Monate erhalten. Wegen des limitierten Zugangs zu einer effektiven postoperativen Systemtherapie (nur maximal 50 % aller resezierten Patienten erhalten eine adjuvante Systemtherapie) und des potenziellen Downsizing-Effekts mit Steigerung der R0-Resektabilitätsrate werden derzeit in Studien neoadjuvante Konzepte mit modernen Kombinationschemotherapien (FOLFIRINOX, Gemcitabin/nab-Paclitaxel) in verschiedenen lokalisierten Stadien des PDAC (resektabel, Borderline-resektabel, primär irresektabel) evaluiert. Diese stellen aber noch keinen allgemeinen Therapiestandard dar.
Schlussfolgerung
Eine effektive perioperative Systemtherapie stellt heutzutage einen integralen Bestandteil eines interdisziplinären Behandlungskonzepts lokalisierter PDAC dar.
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