CT-Screening auf Lungenkrebs besser schon ab 50 Jahren

Die US Preventive Services Task Force (USPSTF) hat ihre Empfehlungen zum Screening auf Lungenkrebs aktualisiert. Künftig sollen Personen, die 20 Packungsjahre aufweisen, schon ab 50 Jahren eine Low-Dose-CT (LDCT) erhalten. Mit ihren Empfehlungen gehen die US-amerikanischen Präventionsspezialisten um Alex Krist von der Virginia Commonwealth University in Richmond über die bisherigen Ratschläge hinaus. Zum jährlichen LDCT-gestützten Screening auf Lungenkrebs wird bereits ab einem Alter von 50 Jahren geraten, sofern die Betroffenen 20 Packungsjahre erreichen und gegenwärtig rauchen oder erst vor höchstens 15 Jahren damit aufgehört haben. Das Screening soll bis zum 80. Geburtstag beibehalten werden. Ein Abbruch ist erst angezeigt, wenn in der Zwischenzeit eine Tabakkarenz von 15 Jahren erreicht wird oder eine Situation eintritt, in der Gesundheitsprobleme die Lebenserwartung erheblich einschränken. Gleiches gilt, wenn die Aussichten auf eine kurative Operation oder die Einwilligung in einen solchen Eingriff wesentlich beeinträchtigt werden. Die bisherige, aus dem Jahr 2013 stammende Empfehlung der USPTF ging von einem Screeningbeginn mit 55 Jahren und 30 Packungsjahren in der Anamnese aus. Die aktualisierte Empfehlung stützt sich auf die Ergebnisse von 223 Studien, darunter sieben randomisierte und kontrollierte Untersuchungen. Die größten von ihnen sind die Studien NLST (National Lung Screening Trial) und NELSON (Nederlands-Leuvens Longkanker Screenings Onderzoek). Laut der Kalkulationen sind durch die veränderten Bedingungen zum Beginn des Screenings und zu den Packungsjahren deutlich mehr Personen vom Screening erfasst (20,6–23,6% verglichen mit 14,1% gemäß den bisherigen Empfehlungen). Rechnerisch würden je 100.000 Personen 469–558 Todesfälle durch Lungenkrebs vermieden (verglichen mit 381 zuvor). Die Zahl der gewonnenen Lebensjahre betrüge 6018-7596 je 100 000 (statt wie zuvor 4882). Screening mit Kehrseite Die Kehrseite des erweiterten Screenings besteht in einer höheren Zahl falsch-positiver Ergebnisse (1,9–2,5 vs. 1,9 je Teilnehmer). Auch Überdiagnosen (83–94 vs. 69 je 100 000) und strahlungsbedingte Todesfälle durch Lungenkrebs (29,0–42,5 vs. 20,6 je 100.000) werden zunehmen. Insgesamt überwiegt laut USPSTF aber der Netto-Nutzen der aktualisierten Empfehlungen. Die Taskforce hat dafür eine Empfehlung vom Grad B erteilt; das bedeutet eine hohe Sicherheit für einen zumindest mäßigen Nutzen bzw. eine mäßige Sicherheit für einen mäßigen bis substanziellen Nutzen. Im vergangenen Jahr hatte auch das deutsche IQWiG eine Bewertung zum LDCT-Screening auf Lungenkrebs herausgegeben. „Zusammenfassend wird ein Anhaltspunkt für einen Nutzen des Low-Dose-CT-Screenings gegenüber keinem Screening festgestellt und somit, dass für (ehemalige) starke Raucherinnen und Raucher der Nutzen des Low-Dose-CT-Lungenkrebsscreenings den Schaden überwiegt“, hieß es im Fazit. Der Zugang zum Screening blieb ungeklärt. Verwiesen wurde auf die S3-Leitlinie zu Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms. Hier wird das Screening beispielsweise für asymptomatische Personen ohne zusätzliche Risikofaktoren zwischen 55 und 74 Jahren empfohlen, die insgesamt einen Tabakkonsum von mehr als 30 Packungsjahren aufweisen und weniger als 15 Jahre rauchabstinent sind. Quelle: www.springermedizin.de

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