Karolinska-Institut × Sehen Sie die Bekanntgabe des Nobelpreisträgers hier live am 5. Oktober. "Krankheiten, die durch Parasiten verursacht werden, plagen die Menschheit seit Jahrtausenden und stellen ein großes und globales Gesundheitsproblem dar", stellte das Nobelpreiskomitee bei der Bekanntgabe der diesjährigen Laureaten fest. "Diese Krankheiten betreffen die Ärmsten der Welt und sind eine enorme Barriere für Gesundheit und Wohlstand." Die diesjährigen Preisträger hätten Therapien entwickelt, welche die Behandlung einiger der gravierendsten Parasitenerkrankungen "revolutioniert" haben. William C. Campbell (USA) und der Japaner Satoshi Omura entdeckten mit Avermectin eine Leitsubstanz. Abwandlungen davon (Ivermectin) haben mittlerweile die Häufigkeit der sogenannten Flussblindheit als Folge der Onchozerkose und der lymphatischen Filariose vor allem in Afrika drastisch reduziert. Expertin für TCM Youyou Tu ist führende Expertin an der chinesischen Akademie für traditionelle chinesische Medizin. Sie arbeitete mit Extrakten aus der Beifußpflanze. Diese ist seit Jahrtausenden in China in Verwendung, auch als Malariamittel. Der Wissenschafterin gelang es schließlich erstmals, mit Artemisinin einen Wirkstoff zu erzeugen, der für den Menschen ausreichend bioverfügbar und somit für die Behandlung der Malaria geeignet ist. Der Wiener Tropenmediziner Herwig Kollaritsch würdigte die Fortschritte, welche die Medizin durch diese Entwicklungen vor rund 20 Jahren gemacht hat: "Beide Wirkstoffe haben dazu beigetragen, die Häufigkeit dieser Erkrankungen stark zu reduzieren. Wenn wir heute bereits wesentlich weniger Malariaerkrankungen haben, dann ist das vor allem auf die Moskitonetze und Arteminsinin-Kombinationstherapien zurückzuführen." Mit Ivermectin konnte in Afrika die Wurmerkrankung Onchozerkose, die im Endstadium auch die Flussblindheit hervorruft, drastisch zurückgedrängt werden.