Skip to main content

14.04.2025

Nichts lockt uns so sehr wie das Urtümliche

verfasst von: Raoul Mazhar

print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Ernst Lauermann fügt seinem Œuvre einen Band über das Weinviertel Zehn- bis Hunderttausende von Jahren vor unserer Zeitrechnung hinzu.

400 – mehr waren es nicht. Niederösterreich in der Eiszeit war ziemlich menschenleer, abgesehen von Gunststandorten in der Wachau, an der Kampmündung oder im Weinviertel. Die nächstgrößere Ansammlung lag am Nordfuß der Pollauer Berge in Mähren. Dazwischen? Kleine Freilandsiedlungen, Sommerzeltplätze, Trampelpfade, Sichtpunkte auf markanten Erhebungen. Doch was für ein Leben führten diese Menschen? „Es gibt heute nichts Vergleichbares mehr“, sagt Archäologe und Autor Ernst Lauermann. Auch heutige Naturvölker ließen nur bedingt Rückschlüsse zu, denn auch sie seien von der modernen Zivilisation stark beeinflusst. Es muss eine frühe Form des Fernhandels und Kommunikation über große Entfernungen gegeben haben, das beweisen die Analysen bekannter Fundstücke wie der Venus von Willendorf aus dem Gravettien (28.000 bis 23.000 v. Chr.).

Der Archäologe stellte sein neues Werk im MAMUZ in Mistelbach vor. Das Buch hat er im Weinviertel bei 35°C im Schatten geschrieben: „eine Herausforderung.“ Ich ging mit zwei neuen Informationen nach Hause:

- Eiszeit-Frauen haben gejagt. „Nichts, gar nichts spricht dagegen.“ (Hauptbeutetiere: Kleinwild).

- Die Höhlenmalereien jener fernen Tage hatten ein künstlerisches Niveau, das sich kaum anders erklären lasse, als mit der Tatsache, dass es eine Art Ausbildung, Mal-Schulen, gegeben haben müsse.

print
DRUCKEN
Metadaten
Titel
Nichts lockt uns so sehr wie das Urtümliche
Publikationsdatum
14.04.2025