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Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis 5/2019

15.07.2019 | Neurologie | Neurologie

Multiple Sklerose: Erstdiagnose im höheren Lebensalter

verfasst von: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kristoferitsch

Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Ausgabe 5/2019

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Zusammenfassung

Spätmanifestationen der multiplen Sklerose (MS) werden oft länger nicht erkannt und stellen eine differenzialdiagnostische Herausforderung dar. Ihrer Seltenheit stehen zahlreiche altersspezifische Komorbiditäten gegenüber, die das Erkennen einer MS im Alter erschweren. Auch Magnetresonanztomographie(MRT)-Untersuchungen, die im jüngeren Erwachsenenalter einen sehr hohen Stellenwert in der MS-Diagnostik besitzen, verlieren im Alter wegen der zunehmenden Anzahl von Glioseherden an Spezifität. Die Untersuchung des Liquor cerebrospinalis, die in den neueren Diagnosekriterien an Bedeutung verloren hat, wird bei älteren Patienten fast immer zur Diagnosesicherung erforderlich sein. Die MS kann auch im höheren Lebensalter unterschiedlich verlaufen und die ursprünglich angenommene rasche Krankheitsprogredienz konnte in Untersuchungen der letzten Jahre nur teilweise bestätigt werden. Schubförmige Krankheitsverläufe, die man im höheren Lebensalter nicht mehr erwarten würde, waren in einigen Untersuchungen bei bis zu 50 % der Patienten beobachtet worden. Nutzen und Risiken der kausal wirkenden Therapien sind bei älteren Patienten weitgehend unbekannt und bei Therapieentscheidungen gewissenhaft abzuwägen. Daher ist vor allem bei der Verwendung der neueren krankheitsmodifizierenden Medikamente große Vorsicht angezeigt.
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Metadaten
Titel
Multiple Sklerose: Erstdiagnose im höheren Lebensalter
verfasst von
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kristoferitsch
Publikationsdatum
15.07.2019
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
psychopraxis. neuropraxis / Ausgabe 5/2019
Print ISSN: 2197-9707
Elektronische ISSN: 2197-9715
DOI
https://doi.org/10.1007/s00739-019-0576-5

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