15.03.2018 | Intensivmedizin
Neu Auftreten von Vorhofflimmern bei Sepsis
Inzidenz, Prognose und mögliche Therapieansätze
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 2/2018
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Hintergrund
Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste neu auftretende Rhythmusstörung bei Patienten mit Sepsis. Jedoch gibt es keine spezifischen Leitlinien zur Behandlung und die optimalen Therapiestrategien sind derzeit unklar.
Ziel der Arbeit
Zunächst soll der aktuelle Kenntnisstand bezüglich der zugrunde liegenden Mechanismen, der Häufigkeit und der prognostischen Bedeutung von neu aufgetretenem Vorhofflimmern während einer Sepsis dargestellt werden. Anschließend soll im Rahmen der derzeit bestehenden Leitlinien für Vorhofflimmern ein möglicher Therapiealgorithmus für die spezielle Situation der Sepsis abgeleitet werden. Abschließend sollen zukünftige Forschungsaufgaben herausgestellt werden.
Material und Methoden
Eine systematische Literatursuche wurde auf Medline durchgeführt. Alle Publikationen (Übersichtsarbeiten und Studien), die für die Zusammenfassung der derzeitigen Wissensbasis bezüglich neu aufgetretenen VHF bei septischen Patienten relevant waren, wurden eingeschlossen.
Ergebnisse
Zugrunde liegender Pathomechanismus ist in erster Linie die systemische Inflammation. Etwa 8 % aller Patienten mit einer Sepsis und mehr als 20 % aller Patienten mit einem septischen Schock entwickeln neu aufgetretenes VHF. Das Auftreten von VHF ist mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert. Die Notwendigkeit der Rhythmisierung ist von der hämodynamischen Stabilität abhängig zu machen. Durch die Gabe von Amiodaron kann die Erfolgsrate der elektrischen Kardioversion erhöht werden. Die Notwendigkeit einer systemischen Antikoagulation muss in Abhängigkeit des individuellen thrombembolischen Risikos bestimmt werden.
Diskussion
Weitere Forschungsarbeiten sind nötig, um die optimalen Therapiestrategien bei Patienten mit neu aufgetretenem VHF während einer Sepsis zu entschlüsseln.
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