10.10.2023 | Originalien
Mit „Schmäh statt Schmach“ beim Kinderzahnarzt
Wie aktuelle Konzepte der Verhaltensführung und Kommunikation das (zahn)ärztliche Leben mit den kleinen Patienten und deren Eltern enorm erleichtern können
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Ausgabe 5/2023
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
In der Kinderzahnmedizin liegen ernüchternde epidemiologische Daten vor, wie die letzte GÖG(Gesundheit Österreich GmbH)-Zahnstatuserhebung zeigt: Fast die Hälfte aller österreichischen SchulanfängerInnen ist von frühkindlicher Karies betroffen. Je jünger die Kinder sind, desto schlechter ist der Sanierungsgrad ihrer Zähne. Bei den unter 3‑Jährigen sind 70 % der kariösen Milchzähne nicht behandelt. Die Ursachen dafür sind vielfältig, wobei soziale Aspekte und Informationsdefizite seitens der Eltern eine Rolle spielen. Aus zahnärztlicher Sicht unterscheiden sich kinderzahnärztliche Behandlungsmethoden in vielen Bereichen von Erwachsenenbehandlungen. Dies betrifft sowohl Materialien und Techniken als auch die Vorgehensweise der Behandlung, bei welcher die kindliche Compliance im Fokus steht. Die fragliche Kooperationsbereitschaft der Kinder und komplexe Eltern-Kind-Interaktionen erschweren den zahnärztlichen Alltag. Der vorliegende Artikel enthält einen Auszug aus dem kinderzahnärztlichen Konzept der Verhaltensführung und Kommunikation, bei dem die Grundlagen der hypnotischen Kommunikation eine wichtige Rolle spielen. Wie schafft man es, ein Kind dazu zu bringen, den Mund zu öffnen und sich behandeln zu lassen? Und wie kommuniziert man mit den Eltern vorwurfsfrei und wertschätzend?
Anzeige