25.08.2021 | Pathologie
Medikamentös induzierte interstitielle Lungenerkrankungen
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 5/2021
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Medikamente sind eine relativ häufige Ursache einer interstitiellen Lungenerkrankung. Eine medikamenteninduzierte interstitielle Lungenerkrankung („drug induced interstitial lung disease“, DIILD) kann dabei nahezu jedes morphologische Muster der bekannten interstitiellen Pneumonie wie nichtspezifische interstitielle Pneumonie (NSIP), organisierende Pneumonie (OP), diffusen Alveolarschaden (DAD) oder gewöhnliche interstitielle Pneumonie (UIP) induzieren. Die Diagnose einer medikamenteninduzierten Lungenschädigung ist dabei von weitreichender Bedeutung, da sie eine kausale Therapie durch Absetzen der nebenwirkungsauslösenden Medikation erlaubt. Ein gesteigertes Risiko für eine Medikamentennebenwirkung kann entstehen durch vorhergehende Reaktionen auf das betreffende Medikament, Medikamenteninteraktionen, berufsbedingte Faktoren und genetische Polymorphismen. Die Identifikation einer pulmonalen Medikamentenreaktion stellt eine schwierige, häufig nur interdisziplinär zu lösende Aufgabe dar, zu der in seltenen Fällen auch die Durchführung einer Lungenbiopsie notwendig ist. Die Aufgabe der Pathologie ist es in diesen Fällen, die vorliegenden Reaktionsmuster zu benennen. Es muss entschieden werden, ob eine mögliche Medikamentenschädigung infrage kommt. In diesem Entscheidungsprozess ist ein medikamentös ausgelöster Lungenschaden immer eine Ausschlussdiagnose.
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