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Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis 2/2016

01.04.2016 | Psychiatrie

Medikamentenübergebrauchs­kopf­schmerz

Diagnostische Kriterien und Fallbeispiele

verfasst von: Prim. Priv.-Doz. Dr. Martin Aigner

Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Ausgabe 2/2016

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Zusammenfassung

Prospektive Längsschnittuntersuchungen belegen eindeutig einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Übergebrauch von Schmerz- und Migränemitteln und der Kopfschmerzchronifizierung. Übergebrauch jeglicher akuter Kopfschmerzmedikation ist zu etwa 30–50 % Ursache und damit der Hauptfaktor für chronischen Kopfschmerz. Die Prävalenz von Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (MÜKS) dürfte etwa bei 3 % liegen.
Die diagnostischen Kriterien des MÜKS sind Kopfschmerz an mehr als 15 Tagen pro Monat, regelmäßiger Übergebrauch eines oder mehrerer Medikamente zur akuten symptomatischen Kopfschmerzbehandlung über mehr als 3 Monate, der Kopfschmerz hat sich während des Medikamentenübergebrauchs entwickelt oder verschlimmert und innerhalb von 2 Monaten nach Unterbrechung des Medikamentenübergebrauchs verschwindet der Kopfschmerz bzw. kehrt auf sein Ausgangsniveau zurück. Klinisch handelt es sich meist um einen vermischten holokranken Kopfschmerz, der nicht mehr eindeutig einer Migräne oder einem Spannungskopfschmerz zugeordnet werden kann. Das sog. Schaukelmodell hat sich im Rahmen der Psychoedukation bewährt. Wenn im ambulanten Bereich ein Schmerzmittelentzug nicht möglich ist, dann sollte auch an eine stationäre multimodale Entzugstherapie gedacht werden.
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Metadaten
Titel
Medikamentenübergebrauchs­kopf­schmerz
Diagnostische Kriterien und Fallbeispiele
verfasst von
Prim. Priv.-Doz. Dr. Martin Aigner
Publikationsdatum
01.04.2016
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
psychopraxis. neuropraxis / Ausgabe 2/2016
Print ISSN: 2197-9707
Elektronische ISSN: 2197-9715
DOI
https://doi.org/10.1007/s00739-016-0309-y

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