Fortschr Neurol Psychiatr 1993; 61(8): 274-283
DOI: 10.1055/s-2007-999095
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prädiktion des antidepressiven Behandlungserfolgs - kritische Übersicht und Perspektiven

Prediction of Antidepressant Response - Critical Review and PerspectivesM.  Schmauß1 , A.  Erfurth2
  • 1Bezirkskrankenhaus Augsburg
  • 2Psychiatrische Klinik der Medizinischen Universität Lübeck
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Publication History

Publication Date:
09 January 2008 (online)

Abstract

Although antidepressants have been available for over 35 years, it is not possible to accurately predict the response to this kind of treatment. This article reviews both clinical and biological predictors of treatment response. Among the clinical predictors chronicity of depression, high neuroticism and psychotic features are associated with poor response. Tricyclic antidepressants remain the drugs of, choice in ''endogenous'' depression, whereas monoamine oxidase inhibitors play an important role in the treatment of atypical depression. Biological predictors of response, despite a lot of interesting findings that may be important for the future, are not yet sufficiently established for clinical practicability.

Zusammenfassung

Obwohl Antidepressiva seit nunmehr 35 Jahren zur Behandlung depressiver Erkrankungen zur Verfugung stehen, ist es dem Kliniker immer noch nicht möglich, einen antidepressiven Therapieerfolg vorherzusagen. Die vorgelegte Arbeit faßt sowohl klinische als auch biologische Prädiktoren für den antidepressiven Therapieerfolg zusammen und gibt einige Empfehlungen für zukünftige Prädiktorstudien. Unter den klinischen Prädiktoren scheinen auf Chronizität hinweisende Merkmale der Krankheitsgeschichte, neurotische Persönlichkeitszüge sowie depressive Wahninhalte ungünstige Prädiktoren zu sein. Trizyklische Antidepressiva sind wohl auch weiterhin die Mittel der ersten Wahl bei endogenen Depressionen, Monoaminoxidase-Hemmer spielen in der Behandlung von Depressionen, die mit ausgeprägten Angstsymptomen assoziiert sind, eine entscheidende Rolle. Biologische Prädiktoren des antidepressiven Therapieerfolgs sind trotz einiger interessanter Befunde, die in weiterer Zukunft noch an Bedeutung gewinnen könnten, bisher nicht in dem Maße etabliert, daß man sie für die klinische Routine empfehlen könnte.

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