Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e25
DOI: 10.1055/s-0038-1651741
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intraoperative 3-D Symmetrieanalyse in der Brustchirurgie

KC Koban
1   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
,
TL Schenck
1   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
,
L Etzel
1   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
,
RE Giunta
1   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 

Fragestellung:

Ein zufriedenstellendes symmetrisches Ergebnis bei unterschiedlichen Eingriffen wie der Brustaugmentation oder -reduktion ist in einem hohen Maße von der Erfahrung der Operateure und einer dedizierten Planung abhängig. Insbesondere bei stark asymmetrischen Befunden oder in der Brustreduktion werden während der Eingriffe zur korrekten Bestimmung von Brustform und -volumen mehrfach Nachjustierungen durchgeführt.

In der Literatur haben sich drei-dimensionale Oberflächenaufnahmen (3DSI) zur objektiven Planung und Verlaufskontrolle hierfür als nützlich erwiesen. Durch die Integrierung von intraoperativen 3-D Scans im Operationssaal lassen sich objektive Symmetrieparameter mit der subjektiven Erfahrung der Operateure verbinden. Ziel war es die Methodik in der Brustchirurgie zu evaluieren, sowie den Nutzen und Limitation der intraoperativen 3DSI zu untersuchen.

Methodik:

Intraoperatives 3DSI wurde mithilfe des Artec Eva® Kamerasystems durchgeführt. 30 Patientinnen zur beidseitigen submuskulären Mammaaugmentationen (MA) und 20 T-Schnitt Mammareduktionen (MR) wurden eingeschlossen. Oberflächensymmetrie (mmRMS, Idealwert "0") wurde zu Beginn und am Ende des Eingriffes bestimmt. Eine signifikante Verringerung der gemessenen Oberflächenabweichung gilt als Parameter der Symmetrie und wurde zum subjektiven Empfinden der Operateure korreliert.

Ergebnis:

Die postoperative Symmetriebestimmung der MA Gruppe zeigte in präoperativ bereits symmetrischen Befunden (cut-off < 2,5 mmRMS) keine Symmetrieverbesserung oder -verschlechterung, in asymmetrischen Befunden (cut-off > 2,5 mmRMS) eine signifikante Verbesserung und insbesondere in der MR Gruppe eine signifikante Verbesserung von durchschnittlich 7,3 auf 2,9 mmRMS. Es bestand eine gute Korrelation zur Untersucherwertung.

Zusammenfassung:

Der intraoperative Einsatz von 3DSI könnte insbesondere bei asymmetrischen Befunden eine untersucherunabhängige Objektivierung von Brustsymmetrie ermöglichen. Limitierend sind Volumenartefakte bei großen, ptotischen Brüsten wie präoperativ in der MR Gruppe.