Irritationen des Geschlechts im Wandel – Beiträge in 25 Jahren Zeitschrift für Sexualforschung^[1]

 

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Überblickt man die Arbeiten zur Geschlechtsidentität und deren Störungen oder Varianten in der Zeitschrift für Sexualforschung, so kann man über die letzten 25 Jahre einschneidende Veränderungen beobachten. Manche Diskussion ist gar nicht mehr präsent, es lohnt sich daher ein Rückblick. Zu einem Zeitpunkt im Jahr 2012, an dem sogar die homosexuellen und transsexuellen Studierenden der University of Oxford durchgesetzt haben, sich bei den Abschlussprüfungen nicht mehr dem geschlechtsspezifischen Kleiderzwang unterwerfen zu müssen, erscheinen manche Texte aus den Anfangsjahren der ZfS überholt und fast grotesk. Allerdings sollte man diese Texte, die ein Ringen um den Umgang vor allem mit dem Phänomen der Transsexualität widerspiegeln, als bedeutsamen Grundstein für die spätere Entwicklung ansehen und ihre Wichtigkeit nicht unterschätzen. Auffallend ist dabei, wie apodiktisch viele der frühen Äußerungen waren und wie sehr manche Autoren und Autorinnen zu wissen glaubten, was richtig und was falsch ist. An mancher Stelle vermisst man ein Eingestehen, dass auf bestimmte Fragen einfach noch keine Antworten gegeben werden können.

In der folgenden Zusammenschau wird nicht noch einmal auf die Veröffentlichungen zur Psychotherapie bei Transsexualität eingegangen, da diese bereits im letzten Heft dieser Zeitschrift aufgegriffen worden sind (vgl. Berner 2012). In der Darstellung werden der besseren Lesbarkeit halber jeweils unkommentiert die Begriffe übernommen, die in den vorgestellten Arbeiten benutzt wurden, auch wenn die Autorin heute mit den Begriffsbezeichnungen nicht immer übereinstimmt.[2]

¹ Martin Dannecker zum 70. Geburtstag gewidmet.