Dialyse aktuell 2012; 16(1): 31-35
DOI: 10.1055/s-0032-1304519
Pflege
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Sturzprävention in der Dialyse – Ein Pilotprojekt

Prevention of falls in the dialysis unit – A pilot study
Heike Lietz
1   KfH Nierenzentrum Berlin Turmstraße (Klinikleitung: Prof. Dr. Hans-Hellmut Neumayer; ärztliche Zentrumsleitung: Dr. Rolfdieter Krause, Karin Mienert)
,
Dagmar Essomé
2   KfH Nierenzentrum Essen Eleonorastraße (Klinikleitung: Prof. Dr. Andreas Kribben; ärztliche Zentrumsleitung: Dr. Ulrich Zimmermann, Dr. Cornelia Schmidt)
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Publication Date:
31 January 2012 (online)

Stürze lassen sich nicht immer vermeiden bzw. verhindern, aber prophylaktische Maßnahmen können die Sturz- und Verletzungsgefahr erheblich verringern. Vor diesem Hintergrund wurde 2009 ein Pilotprojekt zur Sturzprophylaxe in den KfH-Nierenzentren Essen, Eleonorastraße, und Berlin, Turmstraße, initiiert. Ziel dieses Projektes war es, einerseits die Sturzgefahr der Patienten durch geeignete prophylaktische Maßnahmen zu minimieren bzw. zu vermeiden und andererseits den Umgang mit Stürzen und deren Dokumentation zu vereinheitlichen. Das Projekt startete mit einer intensiven Auseinandersetzung zu dieser komplexen Thematik. Einschlägige Literatur – einschließlich des Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege – diente als Grundlage für die Erarbeitung der Projektunterlagen und Schulungsmaterialien. Die umfangreiche Schulung der Mitarbeiter sowie die erarbeitete Empfehlung zur Sturzprophylaxe waren Voraussetzung für die Identifizierung der Sturzrisikofaktoren und Einleitung zahlreicher gezielter Interventionen. Hierzu wurden die Patienten umfassend beraten und bei Bedarf geschult. Anhand spezifischer Fragebögen erfolgten verschiedene Evaluierungen, deren Ergebnisse im Projektverlauf entsprechend Berücksichtigung fanden. Das Engagement der Mitarbeiter trug wesentlich zum Projekterfolg bei.

Falls are not always preventable, but a prevention schedule may be effective for reducing falls. The aim of this pilot study was to initiate a procedure for preventing falls in the dialysis unit. Goals of the study were to minimize the incidence of falls of dialysis patients, developing strategies of fall prevention and evaluating a structured documentation of falls that happened during the study period. The project started with an intensive review of the literature (including the “Recommendation of the German Network for Quality Management in Nursing”) which was the basis for the description of the study schedule as well as for the instructions of the staff members and of the patients. An intensive preparation of the staff was essential to evaluate the risk factors for falls and also to initiate a structured intervention for fall prevention. The education of the patients was important, as well. Using special questionnaires, different goals were tested and the results were implemented during the course of the evaluation procedure. Moreover, the positive engagement of the members of the nursing staff in both study units was an essential part for the success of this pilot study.

 
  • Literatur

  • 1 Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege. Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pflege, Entwicklung – Konsentierung – Implementierung. Osnabrück: Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege; 2006: 23-23
  • 2 Frei U, Schober-Halstenberg HJ. Nierenersatztherapie in Deutschland: Bericht über Dialysebehandlung und Nierentransplantation in Deutschland 2006/2007. Berlin: Quasi-Niere; 2008: 37-37
  • 3 Tideiksaar R. Stürze und Sturzprävention: Assessment – Prävention – Management. Bern: Huber; 2000: 21-21
  • 4 Ärztekammer Nordrhein. Gesund und mobil im Alter: Förderung von Sicherheit, Selbständigkeit und Mobilität – Prävention von Sturz und sturzbedingter Verletzung. Aufl. Düsseldorf: Ärztekammer Nordrhein; 2006. 3. 2-2
  • 5 Statistisches Bundesamt. Demografischer Wandel in Deutschland: Auswirkungen auf Krankenhausbehandlungen und Pflegebedürftige im Bund und in den Ländern. Wiesbaden: Statistisches Bundesamt; 2010: 21-21