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Grundsatzartikel

Zukunftschance Pflege - von der Professionalisierung zur Restrukturierung des Aufgabenfeldes

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000166

Ausgehend von den demografischen Entwicklungen und den künftig zu erwartenden Versorgungsbedarfen werden strukturelle Reformen im deutschen Gesundheitswesen erforderlich. Curriculare Ausbildungs- und Weiterbildungsstrukturen und damit zu erwerbende Kompetenzen müssen sich an den verändernden Bedarf anpassen. Aufgrund des absehbaren Ärztemangels in der Bundesrepublik ist es erforderlich, für diesen Berufszweig Entlastungsoptionen zu entwickeln, die sich maßgeblich durch die Aufgabenübernahme nichtärztlicher Heilberufe sowohl im delegativen als auch eigenverantwortlichen Sinne kennzeichnen. Pflegefachkräfte werden ihr Kompetenzfeld dahingehend erweitern, wobei bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine Vielzahl wissenschaftlicher Erkenntnisse existiert, die einerseits auf die Entwicklung von Generalisten und andererseits von Spezialisten fokussieren. Dabei werden Curricula entwickelt, die darauf abzielen, die klassische Ausbildung im Sekundärbereich und die akademische Bildungsstruktur im Tertiärbereich entsprechend auf die neuen Rollen vorzubereiten sowie die curricularen Inhalte darauf basierend zu erweitern beziehungsweise umzugestalten. Um diesen neuen Rollen und Aufgaben im künftigen Feld der Pflege gerecht zu werden, bedarf es einer Entlastung der professionell Pflegenden, indem Aufgabenbereiche an andere Assistenzberufe übertragen werden. Demzufolge sind ebenfalls nichtpflegerische Berufsgruppen mit in den Reformprozess einzubeziehen, da auch für diese eine Modifikation des derzeitigen Aufgabenfeldes resultiert

Demographic trends and expected changes regarding future health care require substantial structural reforms of the German health care system. It is generally assumed that nursing education and training as well as curriculum development and also the competencies of professional nurses must adapt to the changing demands of health care supply. Moreover, the expected shortage of general practitioners demands solutions for easing their growing workload, which will include the assignment of certain services to health care professionals which perform these services autonomously or in behalf of the practitioner. Consequently, nurses have to expand their scope of skills and expertise. In order to prepare nurses for their new and extended roles, different curricula for professional and academic educational programmes are currently developed. If nurses are to perform additional tasks, it is essential to delegate some of their regular duties to health care assistants. Consequently the latter must be included in the reform process since their current range of duties will be modified as well