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Übersichtsarbeiten

Pollenallergien und Immuntherapie

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930/a000280

Pollen sind die häufigsten Auslöser von Atemwegsallergien und betreffen annährend 20 % der Bevölkerung. Dabei sind hierzulande vor allem Baumpollen, Gräserpollen sowie einzelne Kräuterpollen als Allergene relevant. Die Abklärung basiert auf einer eingehenden Anamnese, Hauttests und/oder Bestimmung von spezifischem IgE gegen die entsprechenden Allergene. Durch die differenzierte Bestimmung von IgE gegen molekulare Einzelallergene eröffnen sich neue Perspektiven in der In-Vitro-Allergiediagnostik, die wesentlich zu einem besseren Verständnis etwa von Kreuzreaktivitätsphänomen wie auch der spezifische Immuntherapie beitragen. Die Behandlung der Pollenallergie basiert auf der größtmöglichen Allergenkarenz, der zunehmend wirksameren und nebenwirkungsärmeren medikamentösen Therapie sowie der allergen-spezifischen Immuntherapie (SIT) als einziger kausaler Therapie mit Ansprechraten bei bis zu 80 % der Patienten. Die SIT mit Pollenextrakten ist besonders bei mittlerer bis schwerer allergischer Rhinitis und leichteren bis mittlerem Schweregrad des allergischen Asthma sinnvoll. Auch bei Allergien auf Hausstaubmilben kann die SIT eine effiziente Behandlung darstellen. Für Allergien auf Tierepithelien und Schimmelpilzsporen ist die Datenlage dürftig; hier ist die SIT nur in Ausnahmefällen indiziert. Mit der subkutaner IT für ganzjährige Anwendungen wie auch Kurzzeitschemata mit Allergoiden und der sublingualen IT stehen verschiedene erprobte und gut dokumentierte Applikationsarten zur Verfügung. Der Erfolg einer SIT schließlich hängt ab von der richtigen Selektion des Patienten, der Wahl des Extraktes und geeigneten Therapieschemas und auch wesentlich von der Führung und Compliance des Patienten.

Pollinosis affects up to 25 % of the Swiss-population and increased substantially during the last centuary. Main causative pollens are birch and related pollens, ash pollen and grass pollen and to a lesser extent also mugwort. Diagnosis of Pollinosis is based on anamnesis, skin tests and determination of specific IgE in the serum. Treatment includes allergen avoidance, pharmacotherapy and allergen-specific immunotherapy (SIT). A proper patient and allergen extract selection, an ideally adapted application regimen and good patient-guidance as well as good compliance and treatment adherence are decisive for the success of the SIT. SCIT is the regimen of choice with well demonstraded efficacy, safety and long term effect. Nowaydays SLIT is an additional complementary approach that mainly for grass pollen also offers good efficacy with good safety. Under such conditions immunotherapy leads to a benefit in more than 80 % of pollinosis-patients. Component-resolved diagnosis is a very useful and important step in more specific diagnosis. Several approaches studying changed application regimens and using molecular technologies to improve the efficacy of SIT are undergoing and will possibly substantially improve the efficacy, safety and acceptance of SIT.