SchwerpunktPeriodische Gesundheitsuntersuchungen im internationalen VergleichPeriodic health examinations – an international comparison
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Einleitung
Kardiovaskuläre Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Daher sind sie für den einzelnen Patienten, aber auch für Sozialpolitik und Gesundheitsökonomie bedeutsam [1]. Das Vorhandensein von Risikofaktoren spielt ätiologisch eine entscheidende Rolle und bietet Möglichkeiten der Prävention, z.B. im Rahmen von periodischen Gesundheitsuntersuchungen. Diese werden definiert als ein oder mehrere Arztkontakte mit dem primären Ziel, das Gesundheitsrisiko des Patienten zu
Methode
Die Untersuchung wurde als qualitative Fallstudie konzipiert. Die Fälle bilden sieben verschiedene Länder bzw. Regionen und deren Angebote zu Gesundheitsuntersuchungen. Die Auswahl der Fälle erfolgte mit dem Ziel eine relevante Variabilität in der Stichprobe abzubilden, aber auch nach praktischen Gesichtspunkten (Verständnis der Landessprache, Zugänglichkeit zu Informationen). Ob überhaupt eine Gesundheitsuntersuchung in einem der Länder angeboten wurde, war initial nicht bekannt. In den
Ergebnisse
Von den sieben untersuchten Ländern werden in vier Gesundheitsuntersuchungen im weitesten Sinne angeboten. In den übrigen, d.h. Castilla y León, der Schweiz und in Norwegen, finden sich Leitlinienempfehlungen zur Früherkennung kardiovaskulärer Krankheiten. In Tabelle 1 werden die Inhalte der Gesundheitsuntersuchungen in Deutschland, England, British Columbia und bei “Group Health” dargestellt. Das Angebot in British Columbia richtet sich in erster Linie an Hausärzte, da die sog. personal health
Diskussion
Der hier vorgenommene Vergleich von Früherkennungsangeboten zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen verdeutlicht die Heterogenität von Umsetzungs- und Organisationsstrukturen sowie Untersuchungsinhalten in den verschiedenen Ländern. Die Strukturen reichen von Leitlinienempfehlungen (Castilla y León, Schweiz, Norwegen) über opportunistische Angebote (British Columbia, Deutschland) bis hin zu bevölkerungsbasierten Programmen (“Group Health”, England). Um die Hintergründe der strukturellen Unterschiede zu
Fazit
Ausgehend von der deutschen Gesundheitsuntersuchung wurden sieben verschiedene Länder in Hinblick auf ihre Angebote zur Primärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. Es hat sich eine große Spannbreite an Präventionsmaßnahmen gezeigt. Für die Heterogenität der jeweiligen Untersuchungskonzepte wurden Einflussfaktoren diskutiert. Regelmäßige Aktualisierungsprozesse, Verfahren zur Qualitätssicherung und fortlaufende Programmevaluation sind Maßnahmen, die noch nicht überall als feste
Interessenkonflikt
Hiermit erkläre ich, dass kein Interessenkonflikt im obigen Sinne vorliegt, d.h. kein Interessenkonflikt gemäß Uniform Requirements for Manuscripts Submitted to Biomedical Journals (Stand Oktober 2004).
Literatur (21)
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Check up 35: what benefits do general practitioners in Brandenburg see?
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Researchers and policymakers: travelers in parallel universes
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Chronische Krankheiten
- et al.
Systematic review: the value of the periodic health evaluation
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Hat der “Check-Up” ausgedient?
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Zur Gesundheitsuntersuchung in deutschen Hausarztpraxen – eine sekundäre Analyse von Versorgungsdaten 1996 bis 2006
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Unterschiede zwischen Teilnehmern und Nicht-Teilnehmern an der Gesundheitsuntersuchung
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(2007) - et al.
Der “Check ab 35”: ein Fall von Systemlähmung? - Muss und kann die Gesundheitsuntersuchung nach §25 SGB V erneuert werden?
Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes
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2019, Wiener Medizinische WochenschriftParticipants' expectations and experiences with periodic health examinations in Austria - A qualitative study
2018, BMC Health Services Research