SchwerpunktWie beurteilen chronisch kranke Patienten Ihre Versorgung? Ergebnisse aus einer Patientenbefragung im Rahmen der Evaluation der Hausarztzentrierten Versorgung in Baden-WürttembergHow chronically ill patients evaluate their care: results of an evaluation study of the family doctor-centred health care model☆
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Einleitung
Die ärztliche insbesondere die hausärztliche Versorgung muss sich zunehmend auf die spezifischen Bedürfnisse bei der Betreuung chronisch Kranker einstellen. Die Etablierung von Versorgungsmodellen in der Hausarztpraxis können dabei eine wichtige Rolle spielen. Diese sollten speziell auf die Betreuung chronisch kranker Patienten abgestimmt sein und werden angesichts der demographischen Entwicklung und damit verbunden einer steigenden Prävalenz chronischer Erkrankungen und Multimorbidität
Rekrutierung
Im Juni 2011 wurden 2000 Hausärzte in Baden-Württemberg über den Verteiler der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg sowie der Hausärztlichen Vertragsgemeinschaft angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen. Per Zufallsauswahl wurden 1000 Ärzte, die in den Vertrag der AOK-HzV Baden-Württemberg eingeschrieben waren, und 1000 Ärzte, die nicht in den Vertrag der HzV eingeschrieben waren, per Brief aufgefordert, sich an der Patientenbefragung zu beteiligen. Die Beteiligung war nicht mit
Ergebnisse
Von den 53 teilnehmenden Hausärzten wurden insgesamt 2.535 Patienten für die Befragung rekrutiert. Davon ausgehend, dass von den Ärzten alle Fragebögen verteilt wurden, entspricht dies einem Gesamtrücklauf von 47,8%. Von den 36 Ärzten, die in den Vertrag der HzV eingeschrieben waren, beteiligten sich 1.887 Patienten an dieser Befragung (Rücklauf 52,4%), von den 17 Ärzte, die nicht in den Vertrag der HzV eingeschrieben waren, beteiligten sich 648 Patienten (Rücklauf 38,1%).
Für die Ergebnisse,
Diskussion
Insgesamt zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung, dass die Mehrheit der chronisch kranken Patienten unabhängig der Teilnahme an der HzV sehr zufrieden mit Ihrer medizinischen Versorgung war. In den vorliegenden Daten wurde insbesondere die Organisation der Versorgung, sowohl von HzV-Patienten als auch von Nicht-HzV-Patienten, sehr positiv bewertet. Unterschiede zwischen den Gruppen (HzV vs. Nicht-HzV) zeigten sich bei der Aushändigung eines schriftlichen Behandlungsplans sowie der
Danksagungen
Wir bedanken uns bei allen teilnehmenden Patienten und Ärzten. Außerdem möchten wir uns bei der AOK Baden-Württemberg und der Hausärztlichen Vertragsgemeinschaft Baden-Württemberg für die finanzielle Unterstützung bedanken. Die wissenschaftlichen Analysen erfolgten vollkommen unabhängig. Eine inhaltliche Einflussnahme des Sponsors auf die Ergebnisse erfolgte zu keinem Zeitpunkt.
Literatur (16)
- et al.
Qualität der Versorgung chronisch Kranker in Deutschland
Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen
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Definition quality of care
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(2000) - et al.
The meaning of patient satisfaction: an explanation of high reported levels
Soc Sci Med
(1998) - et al.
The effect of perceived health status on patient satisfaction
Value Health
(2008) Demografische Alterung und Folgen für das Gesundheitswesen. Robert Koch-Institut
GBE kompakt
(2012)- et al.
Allgemeinmedizin und Familienmedizin
- et al.
Contribution of primary care to health systems and health
Milbank Q
(2005) - et al.
Hausarztzentrierte Versorgung. Inhalte und Qualität sind entscheidend
Dtsch Arztebl
(2011)
Cited by (13)
Evaluation of family doctor-centred health care in Germany based on AOK Rheinland/Hamburg claims data
2017, Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im GesundheitswesenQuality of care in family doctor-centred health care
2014, Public Health ForumHow does the integration of collaborative care elements in a gatekeeping system affect the costs for mental health care in Germany?
2020, European Journal of Health Economics
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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung, wie z.B. Patient / Patientin verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter.