SchwerpunktEbM von unten: Sind Fragen nach Evidenz zu klinischen Alltagsproblemen beantwortbar?EbM from the Bottom Up: Are Questions Asking for Evidence in Daily Clinical Practice Answerable? – A Report from a Pilot Test to Assist General Practitioners with Using Evidence-based Medicine
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Einführung
Ärzte sehen sich in der klinischen Versorgung mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert [1], [2], die den adäquaten Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Alltag erschweren: Aktuelles Wissen altert rasch und viele der 400.000 jährlich publizierten Artikel zeigen erhebliche qualitative Mängel [3]. Methoden und Strategien der EbM erlauben es, medizinisches Wissen bezüglich Zuverlässigkeit, Praktikabilität und Anwendbarkeit auf den individuellen Patienten zu überprüfen. Diesem
Fragestellung
Ziel der Untersuchung war, zu ermitteln, ob ein niederschwelliges Angebot eines EbM Konsils durch Experten grundsätzlich angenommen wird. Weiter wurde betrachtet, ob die Fragen der Ärzte mit Hilfe möglichst praxisrelevanter EbM zufriedenstellend beantwortet werden konnten.
Methode
Auf der Basis eines Workshops auf dem 8. Jahrestag des DNEbM 2007 [19] wurden Möglichkeiten diskutiert, wie praktisch tätige Ärzte motiviert werden können, Fragen aus der täglichen Praxis zu stellen. Der Fachbereich konzipierte auf der Grundlage dieser Ergebnisse die vorliegende Pilotstudie (Machbarkeitsstudie der Phase I–II nach Campbell [20]), welche insbesondere auf unstrukturierte Fragestellung durch die Ärzte zielte.
Im Landkreis Regen (Bayern), Niederlassungsbereich des Studienleiters mit
Auswertung
Es wurde primär beobachtet, wie intensiv die Möglichkeit, Fragen frei zu stellen, genutzt wurde. Zusätzlich fand eine Unterteilung der Fragen danach statt, ob sie Evidenz zu der Behandlung eines bestimmten Patienten oder eine grundsätzliche Frage zu Strategien in Patientenbehandlung betrafen.
Die Teilnehmer wurden befragt, ob die Antworten eine Hilfe in der betreffenden Patienten-Arzt-Situation darstellten und der zeitliche Rahmen sowie die Form der Beantwortung der praktischen ärztlichen
Ergebnisse
In den zwei Wochen Beobachtungszeitraum wurden insgesamt 28 Fragen gestellt. 26 Fragen (93%) davon konnten zeitnah beantwortet werden, zwei Fragen (7%) wegen zeitlicher Überlastung der Experten erst mit mehrtägiger Verzögerung. Aus den beiden stationären Abteilungen wurden fünf (18%), aus dem ambulanten Bereich 23 Fragen (82%) gestellt. 12 Fragen (43%) betrafen die konkrete Behandlung eines Kranken, 16 Fragen (57%) zielten auf allgemeine Hilfestellungen in der Patientenbehandlung, oft ausgehend
Diskussion
Pilotprojekte zur Informationsberatung und der Vermittlung von evidenzbasierten Informationen für in Klinik und Praxis tätige Ärzte wurden in Deutschland mehrfach durchgeführt [12], [13], [15], [16], [17], [18].
Gemeinsames Charakteristikum aller Studien war, dass Fragen auf Basis des PICO-Schemas in einer für eine systematische Suche sinnvolle Form gebracht werden mussten. Dies setzt ein Mindestmaß an Kenntnissen der EbM voraus. Erforderlich war somit entweder eine Schulung der Ärzte oder die
Schlussfolgerung
Das Angebot, aus der alltäglichen Arbeit am Patienten heraus Fragen zur Evidenz so stellen zu können, wie sie in der Behandlungssituation auftreten, erscheint für Ärzte attraktiv. Das Ziel weiterer Untersuchungen sollte sein, institutionalisierte Strukturen zu erproben, die es dem praktisch tätigen Arzt erlauben, seine Fragen formlos zu stellen und zeitnah auf möglichst hohem wissenschaftlichen Niveau Antworten zu erhalten. Bedarf und Motivation sind anscheinend auch außerhalb universitärer
Literatur (21)
- et al.
Clinical Decision Support Systems for the Practice of Evidence-based Medicine
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(2001) - et al.
Randomized controlled trials and consensus as a basis for interventions in internal medicine
Journal of Internal Medicine
(2000) Die Evidenz-Basis von klinischen Leitlinien, Health Technology Assessments und Patienteninformation als Grundlage für Entscheidungen in der Medizin
Z Arztl Fortbild Qualitatssich
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Health care in the 21st century: evidence-based medicine, patient preference-based quality, and cost effectiveness
Qual Manag Health Care
(2000) - et al.
Barriers and bridges to evidence based clinical practice
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Aktuelle Initiativen zur Realisierung nationaler Leitlinien in Deutschland – eine Übersicht
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Obstacles to answering doctors’ questions about patient care with evidence: qualitative study
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(2002) - et al.
Evidence-based medicine and the practicing clinician
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(1999) A decade of clinical Librarianship
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