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Kinder- und Jugendgynäkologische Dauerbrenner

Evergreens in pediatric and adolescent gynecology

  • CME
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Gynäkologische Endokrinologie Aims and scope

Zusammenfassung

Der verantwortungsvolle Umgang mit Patientinnen in der Kinder- und Jugendgynäkologie bedarf eines speziellen Wissens über die embryonale Entwicklung des inneren und äußeren Genitales, über Besonderheiten in den einzelnen Hormonphasen und Abläufe in der Pubertät mit ihren Normvarianten. Die häufigste Diagnose des Kleinkindes ist die Labiensynechie, eine Verklebung der kleinen Schamlippen, die einfach zu diagnostizieren ist. Häufigster Vorstellungsgrund im Kindesalter ist die Vulvovaginitis, bei deren Diagnostik die verschiedenen Hormonphasen und mögliche Differenzialdiagnosen wichtig sind. Bei Jugendlichen sind Blutungsstörungen ein wichtiger Vorstellungsgrund. Hier kann durch die Erhebung der Pubertätsstadien einfach auf Ursachen geschlossen werden (primäre/sekundäre/tertiäre Ovarialinsuffizienz). Bei Mädchen mit primärer Amenorrhö, normal abgelaufener Pubertätsentwicklung und Einsetzen der Thelarche vor > 2,5 Jahren muss an eine genitale Fehlbildung gedacht werden.

Abstract

The responsible approach to female patients in pediatric and adolescent gynecology requires detailed knowledge on the embryonal development of the internal and external genitalia, the special characteristics of the individual hormonal phases, the course of events in puberty and the normal variations. The most frequent diagnosis in infants is labial synechia, an adhesion of the labia, which is easily diagnosed. The most frequent reason for consultation in childhood is vulvovaginitis for which the various hormonal phases and possible differential diagnoses are important for the diagnostic procedure. In adolescents important reasons for presentation are bleeding disorders and the causes can easily be elucidated by eliciting the milestones in the development of puberty (e.g. primary, secondary and teriary ovarian insufficiency). In young girls with amenorrhea, normal development of puberty and occurrence of thelarche before >2.5 years, the possibility of genital malformation must be considered.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4

Literatur

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Authors

Corresponding author

Correspondence to Patricia G. Oppelt.

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Interessenkonflikt

Der Autor hält Vorträge oder ist an Advisory Boards beteiligt: SanofiPasteur; Jenapharm, GedeonRichter.

Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.

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Redaktion

B. Toth, Heidelberg

M. von Wolff, Bern

CME-Fragebogen

CME-Fragebogen

Welche Aussage zur Hymenalatresie ist falsch?

Die operative Intervention sollte immer direkt bei Diagnosestellung durchgeführt werden.

Die Mädchen stellen sich wegen primärer Amenorrhö vor.

Der Pubertätsverlauf der Mädchen mit Hymenalatresie ist unauffällig.

Die Mädchen können Unterbauchschmerzen haben.

Die Hymenalatresie kann als sogenannter Mukokolpos in der Neugeborenenperiode diagnostiziert werden.

Welche Aussage zur Labiensynechie ist falsch?

Es handelt sich um eine angeborene genitale Fehlbildung.

Die Rezidivneigung ist hoch.

Die Labiensynechie ist eine typische Erkrankung in der hormonellen Ruhephase.

Es müssen keine Beschwerden bestehen.

Sie kann partiell oder komplett auftreten.

Welche Therapie ist bei der Labiensynechie richtig?

Therapie der Wahl bei symptomfreier Patientin ist die Eröffnung mit Laser.

Zum Einsatz kommen östriolhaltige Cremes.

Eine Kombinationstherapie mit Kortikosteroiden und östriolhaltigen Cremes.

Pflegende Mittel und richtige Genitalhygiene.

Eine Therapie ist nicht nötig.

Was trifft auf den Lichen sclerosus nicht zu?

Er kann auch extragenital auftreten.

Nicht selten wird die Fehldiagnose einer chronischen Infektion gestellt.

Therapie ist die Kortikosteroidbehandlung.

Er findet sich nur im Kindesalter.

Im Kindesalter kann von einer Biopsie abgesehen werden.

Was trifft für die Untersuchungstechnik in der Kinder- und Jugendgynäkologie nicht zu?

Die Inspektion mittels Traktions-Separations-Methode ist zur Diagnose der Labiensynechie ausreichend.

Bei Vulvovaginitis muss immer eine Vaginoskopie erfolgen.

Zur Therapie einer juvenilen Dauerblutung ist der Ultraschallbefund essenziell.

Bei unspezifischer Vulvovaginitis kann primär auf einen bakteriologischen Abstrich verzichtet werden.

Die rektale Palpation ist wegweisend bei Verdacht auf einen intravaginalen Fremdkörper.

Welche Aussage zur juvenilen Dauerblutung ist falsch?

Sie tritt häufig in den ersten Jahren nach Einsetzen der Menarche auf.

Ursache kann eine Follikelpersistenz bei Anovulation sein.

Ursachen der juvenilen Dauerblutung sind Organpathologien.

Blutungsneigungen sollten anamnestisch erfragt werden.

Es kann eine Anämie bestehen.

Welche Aussage zur Therapie der juvenilen Dauerblutung ist richtig?

Bei hochaufgebautem Endometrium wird eine Gestagenmonotherapie eingeleitet.

Bei flachem Endometrium wird eine Gestagenmonotherapie eingeleitet.

Die Anämie muss nicht mit Eisen substituiert werden.

Bei hochaufgebautem Endometrium wird eine Kombinationstherapie aus Gestagen und Östrogen eingeleitet.

Die Therapie wird nur für einen Zyklus gegeben.

Welche Aussage zur Vulvovaginitis ist richtig?

Es sollte ein bakteriologischer Abstrich zur Therapiefindung entnommen werden.

Bei Verdacht auf β‑hämolysierende Streptokokken der Gruppe A sollte kein bakteriologischer Abstrich entnommen werden.

Es handelt sich um eine Infektion mit pathogenen Keimen.

Eine Vaginoskopie ist Mittel der Wahl zur Diagnostik.

Bei Verdacht auf β‑hämolysierende Streptokokken der Gruppe A sollte ein bakteriologischer Abstrich entnommen werden.

Welche Aussage zur Therapie der unspezifischen Vulvovaginitis ist falsch?

Die Gabe von östriolhaltigen Cremes intravaginal wird empfohlen.

Östriolhaltige Cremes werden auf die Vulva aufgebracht.

Die Besprechung der richtigen Genitalhygiene ist wesentlich für den langfristigen Erfolg der Therapie.

Antibiotika sollten nur bei Nachweis β‑hämolysierender Streptokokken der Gruppe A eingesetzt werden.

Antimykotika werden nicht eingesetzt.

Welche Aussage zum Basiswissen in der Kinder- und Jugendgynäkologie ist richtig?

In der hormonellen Ruhephase ist das Hymen straff und rigide.

Innerhalb von ca. 1 Jahr nach Beginn der Thelarche setzt die Menarche ein.

Die Tanner-Stadien bilden nicht das Brustwachstum ab.

Die Menarche geht der Pubarche immer voraus.

Direkt nach der Geburt ist das Hymen nicht östrogenisiert.

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Oppelt, P.G., Baier, F. Kinder- und Jugendgynäkologische Dauerbrenner. Gynäkologische Endokrinologie 14, 249–259 (2016). https://doi.org/10.1007/s10304-016-0083-1

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