Zusammenfassung
Die gesetzlichen Krankenkassen sind seit Juli 2009 verpflichtet, sogenannte Hausarztmodelle anzubieten. In diesen Modellen wird die Koordinierungsfunktion des Hausarztes gestärkt. Bislang ist wenig über den Nutzerkreis von Hausarztmodellen bekannt. Die vorliegende Arbeit möchte diese Lücke schließen und auf Grundlage des Verhaltensmodells von Andersen Einflussgrößen der Teilnahme an Hausarztmodellen bestimmen. Hierzu werden Daten des Telefonischen Gesundheitssurveys 2006 des Robert Koch-Instituts vorgestellt und Einflussgrößen des Einschreibeverhaltens mithilfe logistischer Regressionsmodelle bestimmt. Wie sich zeigt, nutzten ältere Versicherte, Angehörige der unteren sozialen Schichten, nicht oder nur geringfügig Erwerbstätige und Personen, die in kleineren Wohnorten leben, besonders häufig das Angebot von Hausarztmodellen. Versicherte mit einem hohen Versorgungsbedarf sind tatsächlich häufiger in Hausarztmodelle eingeschrieben, auch wenn hierbei noch Verbesserungspotenzial besteht. Es handelt sich bei den Nutzern jedoch in erster Linie um Versicherte, die auch vor Einführung der Hausarztmodelle häufig einen Hausarzt konsultierten, während die Bevölkerungsgruppen, die den direkten Weg zum Facharzt wählen, häufig nicht erreicht werden.
Abstract
Since July 2009, statutory health insurance companies in Germany are obliged to offer a so-called general practitioner model. By strengthening the general practitioner’s position, these models should optimize healthcare especially for people with higher demands for health services. So far, little is known about which patients participate in the model. Our study’s aim was to describe correlates of enrollment based on the behavioral model of health services use. The data were obtained from the Robert Koch Institute’s 2006 telephone health survey. Variables influencing enrollment in the general practitioner models were determined through logistic regression models. Main indicators for enrollment were age above 60 years, lower social status, lower income status, and living in less populated areas. Insured persons with a higher demand for medical services were more often enrolled in general practitioner models. Most of them had consulted their general practitioner very frequently even before the general practitioner model was introduced.
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Danksagung
Die Autoren danken Frau Dr. Lange, Herrn Dr. Bergmann und Herrn Dr. Ziese (Robert Koch-Institut, Berlin) für zahlreiche wertvolle Hinweise.
Interessenkonflikt
Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Kürschner, N., Weidmann, C. & Müters, S. Wer wählt den Hausarzt zum „Gatekeeper“?. Bundesgesundheitsbl. 54, 221–227 (2011). https://doi.org/10.1007/s00103-010-1205-x
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