Zusammenfassung
Ein großer und wachsender Anteil der in Deutschland lebenden Menschen hat einen Migrationshintergrund. Diese Menschen können sich hinsichtlich ihrer Lebensweisen und ihrer Risikofaktoren mehr oder minder stark von der Allgemeinbevölkerung unterscheiden. Beim Zugang zum Gesundheitssystem, bei den Anforderungen an Gesundheitsdienstleister oder dem Verständnis von Krankheit und Gesundheit gibt es gegenüber der einheimischen Bevölkerung z. T. erhebliche Unterschiede, welche sich auch bei der Nutzung von Praventions- und Vorsorgeangeboten zeigen. Für Migranten gibt es spezifische Barrieren, die erforscht und abgebaut werden müssen. Bisherige migrantensensible bzw. migrantenspezifische Präventionsprogramme stellen meist befristete Einzelinitiativen dar, so dass ein Bedarf für nachhaltige und evaluierte Programme im Bereich Prävention besteht.
Abstract
A large and increasing part of the German population has a migrant background. These persons may show major differences in their lifestyle, health beliefs and risk factors compared to the autochthonous German population. This can have a significant impact on the access of migrants to the health system and their participation in prevention programs. To increase the uptake of prevention programs, barriers must be identified and approaches to reduce them should be developed. In Germany, there is a need for prevention programs addressing migrants that are large‑scale, evidence‑based, sustainable and regularly evaluated.
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Spallek, J., Razum, O. Gesundheit von Migranten: Defizite im Bereich der Prävention. Med Klin 102, 451–456 (2007). https://doi.org/10.1007/s00063-007-1058-8
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