Schluß
Gruhle findet es unrichtig, wenn ich sagte, es sei nun genug Tinte geflossen. Daß das seiner Kritik nicht gelten sollte, zeigt diese umfangreiche Entgegnung. Das Wort war ausschließlich an die Spekulanten auf der dürren Heide gerichtet. Aber ich möchte dem Ausspruch jetzt doch etwas weitere Geltung geben. Gruhle beklagt sich, daß wir uns zu wenig verstehen. Ein Teil der Schuld, der unwesentliche, liegt in meinen individuellen psychologischen Anschauungen, der andere, der wesentliche, an der Vernachlassigung der ersten Forderung einer naturwissenschaftlichen Kritik, der Nachprüfung der Tatsachen. Alle Beschreibung nutzt nichts, um einen Begriff von einem gotischen Stil und seiner ästhetischen Bedeutung zu geben, man muß ein gotisches Bauwerk in Wirklichkeit oder wenigstens im Bilde sehen. Psychische Zusammenhänge sind aber nicht einfacher als Baustile, und wer da nicht riskieren will, mit unvollständigen und falschen Begriffen zu streiten, muß selber sehen*); und positive Bereicherung unserer Wissenschaft werden nur diejenigen bringen, die zunächst das Tintenfaß möglichst fest zuspunden und statt seiner die Augen offenhalten.
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Bleuler, E. Die kritiken der schizophrenien. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 22, 19–44 (1914). https://doi.org/10.1007/BF02869156
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