Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurde, nachdem die biologischen Wirkungen unspezifischer Reizeinflüsse bei der Heterogenität des klinischen Materials sehr häufig zwar beweisbar, aber nicht meßbar sind, versucht experimentell den Nachweis zu führen, daß die ätherischen Öle des Ol. spicae auch bei peroraler Medikation wirksam sind. Nachdem im Tierversuch festgestellt wurde, daß die perorale Medikation in den üblichen Dosen unschädlich ist, wurde histologisch nachgewiesen, daß auch bei überhöhten Dosen Schädigungen innerer Organe nicht vorkommen. Außerdem konnten bei den mit Tavipec Montavit behandelten Tieren signifikante Gewichtserhöhungen der Nebennieren gefunden werden.
Meßbar erschien uns das Verhalten der Leukocyten vor und nach Behandlung mit Ol. spicae im Phagocytoseversuch und wir konnten statistisch absichern und beweisen, daß die perorale Medikation bei Tuberkulösen genau dieselbe Steigerung des phagocytären Potentials auslöste, wie die intramuskuläre Behandlung. Die unterschiedlichen Reaktionsabläufe zwischen gesunden Versuchspersonen und Kranken werden diskutiert. Die sichere Abklärung der beobachteten Phänomene in bezug auf die Funktionsschwäche der Leukocyten bei den Kranken entzieht sich unseren Möglichkeiten. Mit Wahrscheinlichkeit sind ursächlich die glucolipo-polypeptidischen Komplexe (Endotoxine) als auslösende Ursachen anzuschuldigen.
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Liener, A. Experimentelle Unterlagen zur Frage der peroralen Verwendbarkeit ätherischer Öle bei der Therapie chronischer Lungenerkrankungen. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 122, 182–191 (1960). https://doi.org/10.1007/BF02145558
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