Auszug
Über die erhebliche Zunahme des Anteils älterer und alter Menschen an der Bevölkerung wird in Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft ebenso diskutiert wie über die mit Alter und Altern einhergehenden strukturellen Veränderungen, etwa der zeitlichen Ausdehnung des Alters im Lebenslauf und die Veränderungen der so genannten Altersgrenze, d.h. des Zeitpunktes des Ausscheidens aus dem Erwerbsleben. Die sozialpolitische Diskussion konzentriert sich primär auf Einspar-und Entwicklungserfordernisse im System sozialer Sicherung (insbesondere des Alterseinkommens und der gesundheitlichen Versorgung) in Folge des stark wachsenden Anteils alter, insbesondere hochaltriger und pflegebedürftiger Menschen. Über Renten-und Gesundheitspolitik wird seit Jahren vor dem Hintergrund erschreckender Zukunftsvisionen debattiert; desgleichen über eine im Kontext dieser Entwicklung notwendige Förderung von bürgerschaftlichem Engagement, insbesondere auch ab dem mittleren und im höheren Lebensalter. Ältere und alte Menschen rücken als Wählergruppe(n), als zumindest latente Machtgruppe(n), und alsbislang zu wenig ausgeschöpftes - Reservoir für Bürgergesellschaft in das öffentliche und politische Interesse. Wissenschaft und Politik beschäftigen sich zunehmend mit individuellen, sozialen und gesellschaftlichen Belastungen versus Ressourcen des Alter(n)s (vgl. Backes 1997: 32-111; vgl. Themenstellung der 5. Altenberichtskommission der Bundesregierung: „Potentiale des Alters in Wirtschaft und Gesellschaft - der Beitrag älterer Menschen zum Zusammenhalt der Generationen“).
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Literatur
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Backes, G.M. (2006). Widersprüche und Ambivalenzen ehrenamtlicher und freiwilliger Arbeit im Alter. In: Schroeter, K.R., Zängl, P. (eds) Altern und bürgerschaftliches Engagement. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90148-0_4
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