01.12.2015 | themenschwerpunkt
Komplexe Schmerztherapie: Wenn die rechte Hand nicht weiß, was die linke Hand tut
Ein Fallbericht
Erschienen in: Wiener Medizinische Wochenschrift | Ausgabe 23-24/2015
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Anhand eines Patientenbeispiels werden unterschiedliche Probleme in der Tumorschmerztherapie aufgezeigt, durch die eine suffiziente Schmerzeinstellung erschwert werden kann. Neben der Compliance, dem patientenseitigen Haupteinflussfaktor in diesem Fallbericht, haben strukturelle Gegebenheiten und technische Entwicklungen der letzten Jahre zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der Weg weg von der papierenen Krankenakte hin zur Krankengeschichte in digitaler Form ist schon längst eingeschlagen worden und bei den steigenden Datenmengen auch notwendig, doch ist die Kompatibilität der etablierten informationstechnischen (IT)-Systeme weder in Österreich und schon gar nicht über die Staatsgrenzen hinaus im europäischen Raum gegeben. Daraus resultieren oft Schwierigkeiten in der kontinuierlichen Betreuung Krebskranker, da diese Patienten vermehrt von Ärzten unterschiedlicher Abteilungen und verschiedener Fachrichtungen behandelt werden. Insbesondere eine im stationären Setting vorgenommene Änderung der analgetischen Medikation führt manchmal zu Problemen bei der Verschreibung der Präparate im niedergelassenen Bereich.
Anhand der vorhandenen Literatur wird die Notwendigkeit der elektronischen Datenerfassung im Gesundheitssystem sowie die flächendeckende Vernetzung mit dem niedergelassenen Bereich aus Gründen der Patientensicherheit, vor allem die Medikation betreffend, erörtert. Nicht nur wegen der Transparenz und der Nachvollziehbarkeit der Medikamentenverordnungen ist diese Umstellung sinnvoll und notwendig, sondern auch um im Allgemeinen medizinische Fehlerquellen bestmöglich zu minimieren und damit Schaden vom Patienten abwenden zu können.
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