01.12.2019 | Klimakterium und Menopause | Blick über den Tellerrand
Die Wechseljahre aus sportwissenschaftlicher Sicht
Erschienen in: Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz | Ausgabe 4/2019
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Der Eintritt in die Wechseljahre stellt für viele Frauen eine deutliche Veränderung ihrer Lebenssituation dar und ist oft mit einem Verlust an Lebensqualität verbunden. Zu den typischen Symptomen des Klimakteriums, verursacht durch die stark schwankenden Hormonspiegel, zählen Hitzewallungen, Nachtschweiß, Müdigkeit, Schlafstörungen, Vergesslichkeit, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen sowie eine Gewichtszunahme und eine Veränderung der Körperfettverteilung [ 1]. Diese Veränderungen werden von den Frauen sehr bewusst wahrgenommen und sind meist der konkrete Anlass für den Wunsch nach Therapiemaßnahmen zur Linderung der Beschwerden. Aus der Sicht der Gesundheitsprävention viel gravierender sind jedoch die langfristigen physiologischen Veränderungen, die sich langsam und nachhaltig in der Postmenopause vollziehen. Durch das Absinken der Östrogenspiegel kommt es zu einer Veränderung des Fettmetabolismus, was sich unter anderem in einer veränderten Körperzusammensetzung, Körperfettverteilung und einer Veränderung des Blutlipidprofils widerspiegelt [ 2]. Auch der Knochenstoffwechsel, der Proteinstoffwechsel und der Kohlenhydratstoffwechsel werden nachhaltig und ungünstig beeinflusst [ 3]. Aus dem durchschnittlichen Zeitpunkt des Eintritts in die Menopause und der heute zu erwartenden Lebensdauer resultiert, dass Frauen immerhin mehr als ein Drittel ihres Lebens in diesem postmenopausalen Status verbringen [ 3]. Die langfristigen Folgen des veränderten Stoffwechsels sind ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes Typ II, Sarkopenie und im Gesamtbild die Entstehung eines metabolischen Syndroms. …Anzeige