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Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie 1/2023

Open Access 01.04.2023 | Leitthema

Kindermedizinische Vision einer gesunden Schule

verfasst von: Univ. Prof. em. Dr. Leonhard Thun-Hohenstein

Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Sonderheft 1/2023

Zusammenfassung

Kinder- und Jugendmedizinisches Denken und Handeln versteht sich aus den Grundlagen der Medizin einerseits und dem Biopsychosozialen Modell andererseits. Anhand dieser Grundlagen wird eine zukünftige Schule beschrieben. Dieses Vision umfasst eine inklusive Herangehensweise an Bildung als ganzheitlichen Entwicklungsprozess, indem Schule eine Umwelt (architektonisch, personell) bilden muss, die den Kindern und Jugendlichen in der Auseinandersetzung mit der mittelbaren und unmittelbaren Umgebung ermöglicht, die Welt zu verstehen, in der Gemeinschaft mit anderen Menschen zu reifen und für die Bewältigung des Lebens notwendiges Wissen und Fertigkeiten zu erwerben.
Modell für diese „Gesundheit fördernde Schulen“ sollten die Empfehlungen der WHO/UNICEF und der Europäischen Union sein, die dieses Konzept bis hin zu Umsetzungsempfehlungen für die Regierungen bzw. die Bildungsverantwortlichen ausformuliert haben. Kern dieser Schulen sind multiprofessionelle Gesundheitsteams, die in den Lehrkörper integriert mit diesem gemeinsam die Schule im Sinn der körperlichen und seelischen Gesundheitsförderung entwickeln.
Hinweise

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Die Kinder- und Jugendmedizin versteht sich als integrativer Begriff für all jene medizinischen Disziplinen, die Kinder und Jugendliche sowie deren Angehörige betreuen. Unter dieser Bezeichnung lassen sich die Kinder- und Jugendheilkunde, die Kinder- und Jugendchirurgie und weitere somatische Kinderfächer subsummieren und mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie in ihrem gemeinsamen Anliegen einen. Die Hauptanliegen sind (am Beispiel der Politischen Kindermedizin1): gerechte Ressourcenverteilung, optimale medizinische Versorgung, Wahrung der Kinderrechte und kostenloser Zugang zu notwendigen Therapien für Kinder und Jugendliche. In diesem Beitrag wird der Versuch unternommen, aus dieser ganzheitlichen, kinder- und jugendmedizinischen Sicht die Vision einer gesunden Schule zu entwickeln.

Definition von Bildung und Gesundheit

Dazu ist es nötig, zwei Begriffe zu definieren: Gesundheit und Bildung. Unter Gesundheit verstehen wir den Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens [1]. Die meisten Menschen glauben, Gesundheit sei eine Sache von Genetik und Medizin. Die Betrachtung dieser beider Einflüsse erklärt Gesundheit nur zu etwa einem Drittel. Die übrigen zwei Drittel betreffen die Lebensumgebung, die Städteplanung, das Einkommen und den Lebensstil. Für die meisten kinder- und jugendmedizinisch Tätigen ist das, auf diesen Gesundheitsbegriff verweisende, psychosoziale Modell nach Egger [2] die Grundlage ganzheitlichen medizinischen Handelns. Diese Grundlage berücksichtigt genetische, biologische und psychosoziale Faktoren unter Einbindung der aktuellen alters- und kulturentsprechenden Entwicklungsaufgaben und der aktuellen Lebenssituation [3]. Entsprechend diesem Konzept entsteht Gesundheit und Krankheit aus einem Wechselspiel von sozialen und personalen Bedingungen, dessen Gleichgewicht von Risiko- und Schutzfaktoren auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene beeinflusst wird. In diesem Verständnis ist Gesundheit das Ergebnis einer gelungenen, Krankheit einer nicht gelungenen Bewältigung innerer und äußerer Anforderungen. Voraussetzung für Gesundheit ist eine körperbewusste, psychisch sensible und umweltorientierte Lebensführung [4].
Bildung möchte ich in diesem Zusammenhang wie folgt definieren: Es handelt sich um einen dynamischen und ganzheitlichen Begriff für den lebensbegleitenden Entwicklungsprozess des Menschen zu der Persönlichkeit, die er sein kann, aber noch nicht ist. Nimmt man diese Begriffe als Grundlage der Vision einer gesundheitsfördernden Schule ergeben sich einige klare Konsequenzen. Schule respektive Bildung muss als ganzheitlicher Entwicklungsprozess von Kindern und Jugendlichen verstanden werden. Schule muss in ihrer architektonischen, strukturellen und personellen Ausrichtung dieses Verständnis spiegeln. Schule respektive Bildung muss eine Umgebung bilden, die es den Kindern und Jugendlichen ermöglicht, sich in der Auseinandersetzung mit ihrer mittelbaren und unmittelbaren Umwelt zu erfahren, diese zu verstehen, in der Gemeinschaft mit anderen Menschen zu reifen und die für ihre Bewältigung lebensnotwendigen Fertigkeiten zu entwickeln.
Dazu kommt noch die Forderung nach Berücksichtigung des heute verfügbaren Wissens um die neurobiopsychologischen Grundlagen des Lernens (z. B. [5]). Unser Gehirn steht im Zentrum der Konstruktion des Weltverständnisses, die Wahrnehmungsorgane scannen die Welt, die sekundären und tertiären Hirnrindenareale versuchen, Sinn zu konstruieren, Erinnertes mit Aktuellem so zu verbinden, um ein Verständnis der Welt und von sich selbst zu generieren. Die übergeordneten Steuerungssysteme lenken den Strahl der Aufmerksamkeit und des Handelns, um sich an die Welt anzupassen oder sie zu verändern. Eine zentrale Instanz dabei sind die Belohnungssysteme, die durch Erfolg und Anerkennung aber hauptsächlich durch die Freude am Tun aktiv werden und im besten Fall einen Zustand von Kreativität und Spontanität generieren, der Lernen und Sich-die-Welt-Aneignen erst richtig ermöglicht.
Um Gesundheit im Bildungswesen wirklich ganzheitlich zu thematisieren, soll die Definition der Gesundheit [1] noch um die WHO-Definition von mentaler Gesundheit ergänzt werden: „Mentale Gesundheit entspricht einem Stadium des Wohlbefindens, in dem die/der Einzelne sich ihrer/seiner eigenen Fähigkeiten klar wird und sie verwirklichen kann, mit den normalen Belastungen des Lebens umgehen kann, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und in der Lage ist, einen Beitrag zu ihrer oder seiner Gemeinschaft zu leisten“ [6].
Für unsere gesundheitsfördernde Schule bedeutet das, sich um eine Form des Lehrens zu kümmern, die das Entstehen von Kreativität und Spontanität ermöglicht und so das Kind anregt, aus sich heraus zu lernen. Ein derartiges Verständnis von Lehre und Unterricht fordert vom Lehrenden ein hohes Maß an Know-how, an eigener Kreativität, an Flexibilität und vor allem an Respekt vor den doch oft sehr eigenwilligen Wegen der Kinder und Jugendlichen. Die modernen Bildungskonzepte haben diese Ideen längst aufgegriffen und plädieren für ein praxisorientiertes Lernen im Sinn von: „Wissen braucht Anwendung, um aus Merkwürdigem Merkfähiges zu machen“ [7]. Neue Fächer (Künstliche Intelligenz, Happiness, Sport, Ethik, Nachhaltigkeit, Ernährung etc.) sind gefragt und Schule soll individuell, global und vor allen auch draußen bzw. mitten in der Gesellschaft stattfinden.
Wie das berühmte Zitat von Martin Buber „Am Du werden wir erst zum Ich“ [8] beschreibt, ist ein zentraler Punkt der gesundheitsfördernden Schule die Beziehungsgestaltung und deren Pflege. Im Zusammenhang mit Beziehungspflege ist die theoretische Zugrundelegung und aktive Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention [9] eine zentrale Forderung für die Entwicklung von Bildungskonzepten und Planung von Schulen.
Die aktuelle Situation unserer Welt macht es nötig, ein weiteres Thema hereinzubringen, das der Nachhaltigkeit. Die UNO hat diesbezüglich Strukturelle Entwicklungsziele für die nachhaltige Entwicklung (SDG) definiert [10], anhand derer jeder Staat seine individuelle Umsetzung planen kann. Neben den für dieses Thema zentralen SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen) und SDG 4 (Hochwertige Bildung) gilt es, in Bezug auf die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen einige weitere Ziele im Fokus zu haben: keine Armut (DRG1) und vor allem die Ziele, die der Nachhaltigkeit gelten: saubere Energie (SDG7), nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG11), nachhaltiger Konsum (SDG12) und Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG13). All diese Themen sind in der Planung von Schulen und Unterricht umzusetzen.
Die Schule der Zukunft hat daher eine vielfältige Aufgabe und mit dieser Ausrichtung ändert sich der Begriff des Bildungserwerbs doch dramatisch. O. Seydel [11] definierte dazu zwölf Thesen zur zukunftsfähigen Schule2 (Tab. 1).
Tab. 1
Zwölf Thesen zur zukunftsfähigen Schule [11]
1: Lernen braucht Ruhe, Licht und Luft
Von ungesunden Räumen zu konsequenter Schallreduktion, mehr Licht, großen Bewegungsflächen
2: Lernen benötigt unterschiedliche Perspektiven und aktive Zugänge
Vom Instruktionsraum zu vielfältig nutzbaren Räumen: Werkstätten, Bühnen, Ateliers
3: Gelernt wird allein, zu zweit, in der Kleingruppe und im Klassenverband
Vom engen Klassenzimmer zur differenzierten Lernlandschaft
4: Förderung in einer inklusiven Schule geschieht in heterogenen Gruppen
Von getrennten Schulstandorten zur inklusiven Schule
5: Ganztagsschule heißt Lernen, Toben, Verweilen, Reden, Essen und vieles mehr – in einem gesunden Rhythmus
Von halligen, dunklen Fluren zu abwechslungsreichen Aktionsflächen außen und innen
6: Lehrer arbeiten nicht als Einzelkämpfer, sondern im Team
Vom überlasteten Lehrerzimmer zu Teamstationen und Lehrerarbeitsplätzen
7: Schulbuch und Kreidetafel werden ergänzt durch Tablet-PC und Smartboard
Von abgeschlossenen Komplettlösungen zu „Leerrohren“
8: Kulturelles Lernen ist der Eckstein der Bildung
Vom reinen Funktionsbau zum sensibel gestalteten Ort
9: Kinder und Jugendliche brauchen eine gesunde Umgebung
Vom Pausenhof zu Bewegungslandschaften; vom Speiseraum zur „Mensa Plus“
10: Schule ist im Umgang mit Umwelt und Technik ein Vorbild
Von unsichtbarer Gebäudetechnik zu begreifbaren Modellen
11: Der demokratische Staat benötigt eine demokratische Schule
Von einer Schule ohne Mittelpunkt zu einem gemeinsamen Ort für die Schulgemeinde
12: Die Schule öffnet sich zur Stadt. Die Stadt öffnet sich zur Schule
Von der geschlossenen Schule zur wechselseitigen Nutzung zentraler Funktionsbereiche

Gesundheitsfördernde Schulen

Um die Gesundheit als zentrales Thema im Prozess der Bildung zu etablieren, hat die Europäische Union 2019 einen Europäischen Standard und Indikatoren für Gesundheitsfördernde Schulen definiert [12]. Diese zitieren Belege dafür, dass Bildung und Gesundheit miteinander verknüpft sind und dass die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen mit ihren akademischen Leistungen verbunden ist. Verbesserungen in einem Sektor können sich auf den jeweils anderen Sektor auswirken, wodurch das Wohlergehen von Kindern, Jugendlichen, Lehrern und Eltern insgesamt gesteigert wird. Das Argument, dass gesunde Schüler besser lernen und gesunde Lehrer besser arbeiten, unterstreicht die Bedeutung der Integration eines gesundheitsfördernden Schulansatzes in die Schulen, da dieser sowohl die Gesundheit und das Wohlbefinden der Schüler und dadurch auch die pädagogischen und sozialen Ziele von Schulen bestmöglich fördern. Das Konzept der Health-Promoting Schools (HPS; [12]), der Gesundheitsfördernden Schulen (GFS) entstand in den 1980er-Jahren als Ergebnis der Ottawa-Charta for Health Promotion der WHO, was wiederum die Europäischen Union bewog, das School-for-Health(SFH)-Konzept zu entwickeln [12]. Diesem Ansatz liegen drei basale Überlegungen zugrunde:
1.
Das Schulcurriculum vermittelt Gesundheitswissen und -Know how („health literacy“)
 
2.
Ethos sowie die soziale und physikalische Umgebung der Schule unterstützen das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen durch formelle und informelle Curricula, Werte und Haltungen
 
3.
Schulen kultivieren die Verbindung mit der umgebenden Gemeinde, beteiligen Eltern und vernetzen mit Gesundheitszentren der Gemeinden
 
In Tab. 2 sind die Prinzipien der HPS-Schulen angeführt. Diese Prinzipien weisen deutlich auf die sozialen, organisatorischen und pädagogischen Einflüsse der Bildung hin. Es gibt allerdings auch im gesundheitspolitischen Sinn klare Forderungen für die Umsetzung von medizinischen und krankheitspräventiven Gesundheitsmaßnahmen in Schulen. Viele Kinder und Jugendliche würden allein aufgrund einer Erkrankung (Adipositats, psychosomatische Beschwerden, psychische Erkrankungen etc.) gesundheitsfördernde Maßnahmen in Schulen benötigen. Um diesem – hauptsächlich gesundheitspräventiven – Anspruch zu genügen, sind die im Moment vorherrschenden Versorgungsmaßnahmen völlig unzureichend und sogar für so manche Kinder im wahrsten Sinn des Wortes exklusiv. Moderne Konzepte der Gesundheitsprävention an Schulen beinhalten multiprofessionelle Teams, die sich in enger Kooperation mit dem pädagogischen Personal und den Eltern um die Gesundheitsaspekte der Schüler:innen kümmern: Schulärzt:innen, Schulkrankheits- und Gesundheitspflege, (Sport‑)Physiotherapeut:innen, Ergotherapeut:innen, Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen, Ernährungsberater:innen, Sozialpädagog:innen etc. Es gibt regelmäßige interprofessionelle Teamsitzungen und Supervision für all diese Berufe und auch für die Lehrer:innen sowie Coaching für die Direktor:innen.
Tab. 2
Zu berücksichtigende Prinzipien bzw. Handlungsfelder der Health-Promoting Schools der Schools for Health in Europe (SHE)
1. Demokratie
2. Gerechtigkeit
3. Empowerment und Handlungskompetenz
4. Schulumgebung
5. Curriculum
6. Lehrerausbildung
7. Erfolgsmessung
8. Zusammenarbeit
9. Gemeinden
10. Nachhaltigkeit
Um all diese Ideen auch umzusetzen, haben sowohl die Europäische Union [12] als auch die WHO [13] entsprechende Empfehlungen für die Regierungen herausgegeben. In Abb. 1 ist das Europäische Modell abgebildet. Es gibt zwei wesentliche Standards vor, einmal einen für das Curriculum und einen für das Management einer derartigen Schule. Im Standardcurriculum geht es um die inhaltliche Ausrichtung der Schule („policy“), die Organisationsstrukturen, Ressourcen, Training und die Gesundheitsversorgung. Der Managementstandard umfasst die Themen Führungsqualität, Interessensvertretung für die ganze Schule und die Kommunikation nach innen und außen. Für jeden dieser Standards werden Umsetzungsprozesse formuliert, deren Erfolg einer entsprechenden Kontrolle unterzogen wird. Als Erfolgskriterien wurden zwei Hauptkriterien definiert: „health literacy“ einerseits und das Wohlbefinden der Schüler und ihr akademischer Erfolg andrerseits. In einer weiteren Empfehlung geht es auch um die Nachhaltigkeit der Schule auf allen Ebenen (Abb. 1).
Im Jahr 2021 haben die WHO und die UNESCO ebenfalls eine gemeinsame Empfehlung herausgegeben: „Making every School a Health Promoting School – Implementation Guidance“. Auch hier werden acht Standards und deren Umsetzungskriterien definiert (s. auch Abb. 2) und 13 Implementation-Areas (IA) beschrieben. In unserem Zusammenhang ist vielleicht die IA10 die Wichtigste: „Ensure access to comprehensive school health services“ – Ermöglichung des Zugangs zu sicheren, qualitativ hochwertigen, altersgerechten und umfassenden schulischen Gesundheitsdiensten, die geschlechtersensibel und auf die spezifischen Bedürfnisse der Schüler:innen ausgerichtet sind. Diese Dienste können entweder schulbasiert (physisch in der Schule) oder schulgebunden sein, etwa schulische Gesundheitsdienste außerhalb der Schulräume in Einrichtungen (z. B. Kinder- und Jugendmedizinische Primärversorgungszentren), oder von Anbietern mit einer formellen Vereinbarung mit der Schulverwaltung zur Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen für ihre Schüler oder andere Lernende erbracht werden3. Diese Empfehlung entspricht den von uns oben geforderten multiprofessionellen Schul-Gesundheitsteams. Die Aufgabenbereiche eines derartigen Schul-Gesundheitsteams sehen wir neben der direkten Arbeit mit den Schüler:innen in der Elternarbeit, der Lehrerberatung, im Umsetzen des Teamansatzes (Beteiligung an Schulorganisation, Lebensgestaltung etc.), Teilhabe an der Vernetzung/Vermittlung nach außen und von außen nach innen sowie die Integration in die Erstellung von Curricula und pädagogischen Praxis.
Ein in diesem Sinn wesentlicher weiterer Standard (IA 11) ist die dringende Empfehlung, Schüler:innen in allen Belangen, insbesondere aber in Gesundheitsbelangen in die Entscheidungsfindung und Erhaltung zu integrieren, da am Prozess Beteiligte auch in Bezug auf Selbstversorgung und Verantwortungsübernahme aktiver sind (Abb. 2).

Fazit für die Praxis

  • Schule als zentraler Lebensort von Kindern und Jugendlichen muss ein Ort der Kinderrechte und Demokratie sein
  • Schule respektive Bildung ist ein Entwicklungsprozess
  • Beteiligung an Entwicklung von allen Betroffenen
  • Gesundheit hängt nicht nur von Genen und Medizin ab, sondern zu einem wesentlich größeren Teil von Beziehungen, Umweltfaktoren und Erfolg
  • Gesundheitsfördernde Schulen wie von WHO/UNICEF und Europäischer Union vorgeschlagen, sind schnellstens umzusetzen
  • Insbesondere die Folgen der Pandemie und das aktuelle Kriegsgeschehen in Europa machen die Dringlichkeit dieser Umsetzung deutlich

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

L. Thun-Hohenstein gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat World Health Organization (1946) Definition Gesundheit World Health Organization (1946) Definition Gesundheit
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Zurück zum Zitat Egger JW (2005) Das biopsychosoziale. -krankh Grundzüge Eines Wissenschaftlich Begruündeten Ganzheitlichen Verstaändnisses Von -krankh Forsch Lehre/research 16(2):1–12 Egger JW (2005) Das biopsychosoziale. -krankh Grundzüge Eines Wissenschaftlich Begruündeten Ganzheitlichen Verstaändnisses Von -krankh Forsch Lehre/research 16(2):1–12
3.
Zurück zum Zitat Resch F, Westhoff K (2013) Das biopsychosoziale Modell in der Praxis: Eine kritische Reflexion. Resonanzen E‑Journal für Biopsychosoziale Dialoge in Psychotherapie. Superv Berat 1(1):32–46 Resch F, Westhoff K (2013) Das biopsychosoziale Modell in der Praxis: Eine kritische Reflexion. Resonanzen E‑Journal für Biopsychosoziale Dialoge in Psychotherapie. Superv Berat 1(1):32–46
4.
Zurück zum Zitat Hurrelmann K, Richter M (2013) Gesundheits- und Medizinsoziologie, 8. überarb. Aufl. Beltz, Weilheim Hurrelmann K, Richter M (2013) Gesundheits- und Medizinsoziologie, 8. überarb. Aufl. Beltz, Weilheim
5.
Zurück zum Zitat Neurodidaktik HU (2009) Grundlagen und Vorschläge für gehirngerechtes Lehren und Lernen. Beltz Neurodidaktik HU (2009) Grundlagen und Vorschläge für gehirngerechtes Lehren und Lernen. Beltz
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Zurück zum Zitat World Health Organization (2013) Investing in Mental Health. Nove Impression, Switzerland, S 7 World Health Organization (2013) Investing in Mental Health. Nove Impression, Switzerland, S 7
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Zurück zum Zitat Buber M (2021) Ich und Du: Reclams. Universal, Bibliothek Buber M (2021) Ich und Du: Reclams. Universal, Bibliothek
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Zurück zum Zitat Hubeli E, Pampe B, Paßlick U, Reich K, Schneider J, Seydel O (2017) Schulen planen und bauen 2.0. Jovis Hubeli E, Pampe B, Paßlick U, Reich K, Schneider J, Seydel O (2017) Schulen planen und bauen 2.0. Jovis
Metadaten
Titel
Kindermedizinische Vision einer gesunden Schule
verfasst von
Univ. Prof. em. Dr. Leonhard Thun-Hohenstein
Publikationsdatum
01.04.2023
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Pädiatrie & Pädologie / Ausgabe Sonderheft 1/2023
Print ISSN: 0030-9338
Elektronische ISSN: 1613-7558
DOI
https://doi.org/10.1007/s00608-022-01048-y

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