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13.09.2024 | Influenzaviren | Fallbericht
Die nächste Grippewelle kommt bestimmt
Influenza-assoziierte Myositis – ein gar nicht so seltenes Krankheitsbild
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie
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Die IAM (Influenza-assoziierte Myositis) ist eine gutartige, im Anschluss an Infekten der oberen Atemwege auftretende Muskelentzündung bei Vorschul- und Schulkindern in einem Verhältnis Jungen zu Mädchen von 3:1. Sie ist meistens selbstlimitierend und heilt ohne Spätfolgen ab. Während der Grippezeit, aber auch zu Zeiten anderer saisonal auftretender Viruserkrankungen, die respiratorische Infekte verursachen können, sollte vermehrt die Aufmerksamkeit bei Gangstörungen oder Schmerzen der unteren Extremität auf die IAM (oder auch BACM) gelenkt werden. Wir empfehlen bei betroffenen Kindern eine Austestung auf Influenza oder RSV (Nasen‑/Rachenabstrich) sowie eine serumchemische Analyse der akuten Entzündungs- und CK-Werte. Damit kann die Diagnose IAM (oder BACM) relativ unkompliziert und sicher gestellt und Kindern die zumeist nicht erforderlichen, beschwerlichen Durchuntersuchungen anderer Muskelerkrankungen im Rahmen eines Spitalsaufenthaltes erspart werden. Da eine kausale medikamentöse Therapie zurzeit nicht möglich ist, sprechen die Autoren zur Vermeidung des spektakulären, schmerzhaften (gutartigen) Krankheitsbildes (Frankensteingang, Gehverlust) eine Empfehlung zur Influenza-A/B-Immunisierung im Kindesalter aus.