01.02.2022 | Editorial
Impulse aus Praxis und Wissenschaft
Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 1-2/2022
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Die Pflegewissenschaft ist in weiten Teilen eine angewandte Wissenschaft: Problem- und Fragestellungen kommen aus der Praxis, werden auf ihre generalisierbaren Aspekte hin analysiert und aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse in den Wissensstand eingeordnet. Das Ergebnis fließt im besten Fall in die Praxis ein und verbessert die Arbeit am Patienten, das Umfeld und die Arbeitsbedingungen der Berufsangehörigen und letztlich das Gesundheitssystem. Nach wie vor gibt es Skepsis, ob denn der Beruf der Gesundheits- und Krankenpflege eine akademische Ausbildung benötigt. So wird gerne argumentiert, dass akademisch ausgebildete Pflegekräfte nicht mehr mit dem Patienten „am Bett“ arbeiten und damit erst recht der Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal vorangetrieben wird. Das stimmt freilich in dieser Form nicht: Erstens ist der Anteil jener, die eine akademische Ausbildung absolviert haben, an den aktiv im intra- und extramuralen arbeitenden Pflegepersonen derzeit noch sehr gering und zweitens ergaben Umfragen, dass der Großteil der Studierenden der Gesundheits- und Pflegewissenschaften sehr wohl die Arbeit mit dem Patienten anstrebt. Allerdings stehen den Absolventen dann durchaus mehr Möglichkeiten im Laufe ihrer Karriere zur Verfügung und das Risiko eines vorzeitigen Berufsausstiegs könnte sich dadurch erheblich verringern. …Anzeige