MIMI-Methodik: einfach, rasch und sicher

Anwenderbericht. MIMI & CHAMPIONS-IMPLANTS gewannen vor 10 Jahren den Award als „Beste Innovation in der Medizin“ (SENSUS, Dubai, 2013) – ein Meilenstein der zahnärztlichen Implantologie. Vorteilhaft: Die minimal-invasive Methodik der Implantation („MIMI“) besticht auch durch Patientenfreundlichkeit. Valeriy_G/Getty Images/iStock (Symbolbild mit Fotomodellen) × Als ich vor 10 Jahren in Dubai den Sensus Award für die „Beste Innovation in der Medizin“ entgegennahm, wurde ich gefragt, warum nicht alle Implantologen weltweit nach der minimal-invasiven Methodik der Implantation (‚MIMI‘) arbeiten würden, die Vorteile liegen ja auf der Hand. Minimalinvasivität Minimalinvasivität beschreibt in der Medizin operative Eingriffe, die die Haut und Weichteile kaum oder möglichst wenig verletzen, da statt Schnitten spezielle Geräte (Laparoskop, Endoskop) in das Operationsgebiet eingeführt werden. Diese Operationsmethoden, auch Schlüsselloch-Methodik genannt, haben sich in der Chirurgie seit über 30 Jahren durchgesetzt und sind unter anderem bei Herzklappen-, Stent-, Gallenblasen-, Blinddarm- und Kniegelenks-OPs seit Jahren Standard. Grundsätzlich gilt in der gesamten Medizin, dass „Kleine Narben eine schnelle Genesung bedeuten“. Durch die drastische Minderung der Gesamtbelastung erfolgt eine deutlich schnellere Erholung und Genesung. Patienten, die minimalinvasiv operiert werden, verlassen schneller das Krankenhaus und werden in kürzerer Zeit wieder arbeitsfähig. Das sind einige der Hauptvorteile von minimal-invasiven Operations-Methoden. Konventionelle Methode Und in der zahnärztlichen Implantologie? Was hat sich seit Brånemarks erster Titan-Implantation 1965 getan? Die KIV Methode …Weltweit gibt es über 300 Implantatsysteme, die oft noch nach fast 60 Jahre alten Insertionsprotokollen inseriert werden, denn immer noch stellen ca. 80 Prozent aller Implantologen den Knochen großflächig mit Mukoperiostlappen dar. Den Ablauf einer konventionellen Implantation mit Schnitten und Nähten, kurz „KIV“ genannt, können Sie über Link 1 dem Video entnehmen. Kurz zusammengefasst sind die wesentlichen Eckpunkte von KIV: -Ablösung der Gingiva und des Periosts vom Knochen -Aufbereitung des Implantatbettes mit Zylinderbohrern bei hohen Umdrehungszahlen (400–1500 U/min) -Geschlossene Einheilung mit Wiedereröffnung und Freilegen des Implantats -5 Patientensitzungen, von der Insertion bis zum Einsetzen des ZE mit vielfachem Auf- und Abschrauben der Verschlussschraube, Gingivaformer, Abutment etc. bis zur aufwendigen offenen Abformung Das ganze Procedere mit allen fünf Sitzungen benötigt für eine Krone durchschnittlich drei Stunden Arbeitszeit am Stuhl! Dieser aufwendige Workflow hat sich seit Beginn der zahnärztlichen Implantologie nicht verändert, weil an die Implantatsysteme keine neuen Anforderungen gestellt wurden. Man raute zwar Implantat-Oberflächen auf (erstmalig: Straumann), veränderte leicht die Designs und Innengeometrie der Implantatverbindungen, aber prinzipiell änderte sich seit 1965 im Ablauf einer Implantation und der prothetischen Versorgung praktisch nichts. MIMI – der Game Changer Der Implantologie „Game-Changer“ ist MIMI mit dem hierfür entwickelten Champions (R)Evolution-Implantatsystem (siehe Tabelle 1)! Seit 1994 arbeitete ich implantologisch und gründete 2006 das Implantat-Unternehmen Champions-Implants, um Implantate zu vertreiben, die für das moderne, minimalinvasive Insertionsprotokoll „MIMI“ optimiert sind. Der Durchbruch gelang 2011, als ich das zweiteilige Champions (R)Evolution®-System vorstellte. Es unterscheidet sich noch heute grundsätzlich von anderen gängigen Implantatsystemen: Das Champions (R)Evolution®-Implantat verfügt über einen knochenverdichtenden Implantatkörper aus Titan Grad 4 (Rein-Titan), der durch Strahlung und 3-fache Ätzung außergewöhnlich rau ist. So wird schnell und nachhaltig eine gute Osseointegration erreicht. Der 9,5° Doppelkonus erlaubt sowohl eine Bakterien-dichte Verbindung zum späteren Abutment und erfüllt die Maxime nach einer gemeinsamen prothetischen Plattform für alle Implantat- Durchmesser von ø 3,5 | ø 4,0 | ø 4,5 und ø 5,5 mm. Das genial-einfache Prinzip des Champions (R)Evolution® ist der Shuttle, der – ab Werk steril montiert – sowohl Einbringwerk- und Abformungs-Tool, Verschlussschraube und Gingivaformer in einem ist. Den Ablauf einer Implantation nach dem MIMI-Protokoll können Sie dem Video (Link 2 und 3) entnehmen. × Kurz zusammengefasst kann man dieses Protokoll wie folgt beschreiben: -Keine Ablösung der Knochenhaut, keine Bildung von Mukoperiostlappen -Transgingivale Pilotbohrung mit konischen Dreikantbohrern, niedertourig zwischen 250 U/min (Kortikalis) bis 50 U/min (Spongiosa), ohne Wasserkühlung -Keine Implantation mit Bohrschablonen, stattdessen Insertion mit CNIP-Navigation Krestale Entlastung im harten D1-/D2-Knochen mit einem 0,5 mm breiteren Bohrer als der eingesetzte Implantat-DurchmesserInsertion möglichst von kurzen Implantaten, möglichst 1–2 mm subkrestal -Geschlossene Abformung bereits in der ersten Sitzung -Lediglich 2 Patientensitzungen, wobei in der zweiten Sitzung bereits der Zahnersatz eingegliedert wird Die Auswertung einer 10 Jahres-Studie von 13.834 (!) inserierten Champions (R)Evolution-Implantaten ergab einen über 96 prozentigen Erfolg. Die Studie belegte auch, dass eine subkrestale Implantation gegenüber einer ‚Bone-Level-Implantation‘ vorzuziehen ist. Nach der Implantation, möglichst mit äquigingivalem Abschluss des Shuttles (zur Verhinderung lateraler Mikrobewegungen während der „Einheilung“) erfolgt gleich im Abschluss der Implantation eine geschlossene Abformung. Im weicheren D3-/D4-Knochen kommen nach den ersten beiden, konischen Dreikantbohrern Champions Condenser zum Einsatz. Mit Hilfe dieser knochenverdichtenden Instrumente wird ein D4- in einen D2-Knochen umgewandelt, wir sprechen von einer ‚Ossären Metamorphose‘ (OMM), weil die Knochendichte-Struktur „umgewandelt“ wird. Die chirurgische Darstellung des Knochens mit Mukoperiostlappen sollte bei einer Implantation obsolet sein, da ansonsten eine iatrogene Periimplantits samt Knochen- und Weichgewebs-Abbau die absehbare Folgen sind. Die überholten Vorurteile gegenüber MIMI, z. B. dass man „bei MIMI im Blindflug“ arbeiten würde, sind nicht nachvollziehbar, weil man – bei richtigem Vorgehen – zu jeder Zeit als Operateur die Kontrolle behält. Zahlreiche Vorteile MIMI hat nichts mit präoperativer DVT-Auswertung und Bohr-Schablonen zu tun! Dieses aufwändige Procedere dient weder dem Patienten noch dem Praxisteam, denn es bietet keinerlei Vorteile! Auch die Präzision der Schablonen lässt zu wünschen übrig, da die Gingiva nicht höher als 2 mm sein darf, um „flapless“ mit einer Schablone arbeiten zu können. Ein wichtiges MIMI-Kriterium spielt die Prothetik! MIMI beschränkt sich daher nicht auf reine ‚flapless‘ Chirurgie! Das Implantat-Innere bleibt i. d. R. bis zur zweiten Patientensitzung, dem Einsetzen des Zahnersatzes, steril und ist keine „Brutstätte“ für anaerobe Bakterien. Da nicht mehrmals Aufbauteile, wie bei KIV, auf- und wieder abgeschraubt werden müssen, wird das Gewinde im Implantatkörper nicht beschädigt. Ein mehrmaliges Wechseln von Schrauben, Formern und Abformungspfosten usw. führt unweigerlich zu Verlust von Weich- und Hartgewebe, was wissenschaftlich belegt ist! Dies alles wird durch das MIMI-Verfahren mit dem hierfür entwickeltem Champions (R)Evolution System verhindert! Link 1: So läuft eine konventionelle Zahn-Implantation mit Schnitten und Nähten ab, https://www.youtube.com/watch?v=cUZBXYcWDEo Link 2: Ablauf einer MIMI-Implantation mit Abformung und Eingliedern des finalen ZE, https://www.youtube.com/watch?v=VG48OXFvsoE Link 3: CNIP: Die Kortikalis-navigierte Kavitätenaufbereitung, https://www.youtube.com/watch?v=zW2E5eLSRjA Link 4: 2 Insertion von Champions (R)Evolution-Implantate, https://www.youtube.com/watch?v=iKiHIZJ03Rs Link 5: Einsetzen des ZE 35 36 auf 2 Champions (R)Evolution-Implantate, https://www.youtube.com/watch?v=Equ7T3vK5nQ Link 6: MIMI – der Schlüssel für den Erfolg in der zahnärztlichen Implantologie, https://www.youtube.com/watch?v=nrdMhHUV2fU Link 7: 11. & 12. März: Implantologischer Kongress in Flonheim/Rheinhessen mit dem Schwerpunkt minimal-invasive Insertion – hier geht es zur Anmeldung: https://vip-zm.de/8-vip-zm-kongress/ Autor: Prof. Dr. med. dent. Armin Nedjat, PMS College Science & Research

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