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Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis 5/2022

Open Access 01.10.2022 | Herausgeberbrief

Herausgeberbrief

verfasst von: Univ.-Prof. PD Dr. Romana Höftberger

Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Ausgabe 5/2022

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Die originale Onlineversion dieses Artikels wurde aufgrund einer rückwirkenden Open Access-Stornierung geändert.
Zu diesem Beitrag ist ein Erratum online unter https://​doi.​org/​10.​1007/​s00739-022-00882-w zu finden.

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Sehr geehrte Leser:innen,
liebe Kolleg:innen
Durch die kontinuierliche klinische und medizinisch-theoretische Forschung werden neue Erkrankungen beschrieben und ursächliche Zusammenhänge entdeckt. Für die Versorgung unserer Patient:innen bedeutet dies, dass unsere diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten laufend erweitert und verbessert werden. Doch um dieses Potenzial voll ausschöpfen zu können, ist oftmals ein fächer- und berufsübergreifender Zugang notwendig.
In den Artikeln der aktuellen Ausgabe von psychopraxis.neuropraxis ist dieser interdisziplinäre Zugang ein wesentlicher gemeinsamer Nenner, der eine umfassende Diagnostik und Versorgung verschiedener Patientengruppen ermöglicht.
Anna Höflich, Beate Schrank und Martin Aigner widmen sich den Herausforderungen der Transitionspsychiatrie aus Sicht der Erwachsenenpsychiatrie. Die Transitionspsychiatrie ist ein relativ neues Feld, welches sich mit psychiatrischen Erkrankungen von Menschen zwischen dem 14. und 25. Lebensjahr beschäftigt. In ihrem Artikel stellen die Autor:innen eine neue Versorgungsstruktur vor, welche an der Schnittstelle zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Erwachsenenpsychiatrie eine adäquate Versorgung dieser Altersgruppe ermöglicht.
Das 50-jährige Jubiläum der Österreichischen Gesellschaft für Verhaltenstherapie ist Anlass für Gerhard Lenz und Bibiana Schuch, über die Gründung und Entwicklung der Verhaltenstherapie in Österreich zu berichten. Das zentrale Element der Verhaltenstherapie ist die umfassende und geplante Behandlung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen mit wissenschaftlich-psychotherapeutischen Methoden, welche im klinischen und auch pädagogischen Bereich ihre Anwendung finden.
Idiopathische entzündliche Muskelerkrankungen treten oftmals im Rahmen chronischer Systemerkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis auf und liegen damit an der Schnittstelle zwischen Neurologie und Rheumatologie. Kastriot Kastrati, Helga Lechner-Radner und Ellen Gelpi stellen in ihrem Artikel das Antisynthetase-Syndrom vor und geben einen umfassenden Überblick über die klinischen Symptome, verfügbaren Laborparameter, neuropathologischen Veränderungen sowie therapeutischen Möglichkeiten.
Zwei Artikel in der aktuellen Ausgabe beschäftigen sich mit Komplikationen im Zuge von Infektionskrankheiten, bei denen sich ein fächerübergreifender Zugang im Patient:innenmanagement als besonders hilfreich erwiesen hat.
Désirée Bajons, Miroslav Krstic, Helmut Rauschka und Regina Katzenschlager berichten in ihrem Artikel über eine Patientin mit Borrelien assoziierter zerebraler Vaskulitis als seltene Komplikation einer Neuroborreliose, welche sich mit pontiner Ischämie und einem Aneurysma der Arteria cerebri media darstellte. Die Patientin wurde zuerst umfänglich neurologisch abgeklärt und behandelt und schließlich an eine Neurochirurgie zur Klippung eines Aneurysmas überwiesen.
Martina Plementas und Michaela Trapl-Grundschober berichten über eine erfolgreiche Reoralisierung nach Intubation bei Intensivaufenthalt nach einer schweren COVID-19-Infektion. Durch die Zusammenarbeit aller betreuenden Disziplinen einschließlich Ärzt:innen, Pflegepersonal, Logopädie, Physiotherapie und Diätologie konnte unter Zuhilfenahme psychotherapeutischer Methoden eine selbstständige Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme erreicht werden.
Für alle Leser:innen, die sich für Medizingeschichte und retrospektive Aufarbeitung rätselhafter Fälle interessieren, findet sich in dieser Ausgabe der Artikel von Carlos Watzka, der das Fallbeispiel der zeitgenössisch als „dämonische Besessenheit“ interpretierten Erkrankung der Maria Eichhorn im Jahre 1599 aufarbeitet. Anhand des Fallbeispiels wird nicht nur die Interferenz zwischen Medizin und Psychologie skizziert, sondern auch die Überlappung zu Geistes‑, Sozial- und Kulturwissenschaften thematisiert.
Ich wünsche Ihnen eine ebenso spannende und lehrreiche Lektüre mit dieser Ausgabe von psychopraxis.neuropraxis,
Ihre
Romana Höftberger

Interessenkonflikt

R. Höftberger gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
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Metadaten
Titel
Herausgeberbrief
verfasst von
Univ.-Prof. PD Dr. Romana Höftberger
Publikationsdatum
01.10.2022
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
psychopraxis. neuropraxis / Ausgabe 5/2022
Print ISSN: 2197-9707
Elektronische ISSN: 2197-9715
DOI
https://doi.org/10.1007/s00739-022-00851-3

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