23.09.2021 | fallbericht
Hashimoto Enzephalopathie – Eine unterdiagnostizierte Erkrankung in der Psychiatrie?
Erschienen in: neuropsychiatrie | Ausgabe 1/2022
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
In den letzten Jahren rückten entzündliche Prozesse als Auslöser für psychiatrische Krankheitsbilder vermehrt in den Fokus der Forschung. Dabei können, anders als früher angenommen, auch Krankheitsbilder mit einer isoliert psychiatrischer Klinik auftreten, welche dann häufig falsch diagnostiziert und behandelt werden. Wir beschreiben hier den Fall einer Patientin, bei der aufgrund der klinischen Präsentation initial die Diagnose der paranoiden Schizophrenie gestellt wurde. Im Behandlungsverlauf kam es zu mehreren Therapieabbrüchen und unzureichendem Ansprechen der Symptomatik auf die Medikation. Erst im Rahmen der ausführlichen organischen Abklärung konnte eine Autoimmunthyreoiditis vom Typ Hashimoto nachgewiesen werden. Nach Ausschluss anderer Ursachen wurde als Differenzialdiagnose eine Hashimoto Enzephalopathie (HE) in Erwägung gezogen. Nach Aufklärung der Patientin erfolgte ein Therapieversuch mit Coritson, welcher zu einer vollständigen Remission führte und die Diagnose der steroid responsiven Enzephalopathie assoziert mit Autoimmunthyreoditis bestätigte.
Anzeige