Peter Klimek ist Österreichs Wissenschafter des Jahres 2021. Der Komplexitätsforscher kämpft mit Evidenz gegen Fake News – und nimmt sich dabei kein Blatt vor den Mund. (Mit Podcast)
Der Physiker und Chaos-Forscher Peter Klimek, Jahrgang 1982, forscht an der Medizinischen Universität Wien und am Complexity Science Hub Vienna an neuen Methoden zur Analyse und Modellierung riesiger Datenmengen in der Medizin – mit dem Ziel, die Gesundheit von Patienten sowie die Effizienz und Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems zu verbessern. Die Forschungsergebnisse vermittelt er der Öffentlichkeit kompakt und verständlich, lautete die Urteilsbegründung der Jury. In der Pandemie wurde Klimek zu einem der wichtigsten heimischen Experten. Er scheut sich nicht, zweifelhafte politische Entscheidungen zu kommentieren.
Die Auszeichnung „Wissenschafterin bzw. Wissenschafter des Jahres“ verleiht der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten nicht nur für exzellente Forschung, sondern auch für das Bemühen von Forschenden, ihre Arbeit einer großen Öffentlichkeit verständlich zu machen.
Stärken und Schwächen
Der Preis streicht auch die Bedeutung von guter Wissenschaftsberichterstattung hervor. Klimek: „Wir müssen mit Evidenz ein Gegengewicht zu alternativen Fakten und bloßem Hörensagen schaffen. Hinter der Wissenschaft steckt ein Prozess mit Stärken und Schwächen, der allerdings der beste Prozess ist, den wir haben, und der uns als Menschheit extrem viel gebracht hat. Wenn man es kommuniziert, kann man Wissen auf verschiedenen Ebenen zugänglich machen, und dazu trägt Wissenschaftsjournalismus bei.“ Das bekräftigen Preisträger der vergangenen Jahre. „Die Rolle des Wissenschaftsjournalismus schätze ich demokratiepolitisch hoch ein, insbesondere in einer wissenschaftsskeptischen Gesellschaft“, erklärt Theologe Prof. Dr. Ulrich Körtner, Sieger 2001.