28.01.2021 | themenschwerpunkt | Ausgabe 1/2021 Open Access

Fünfzig Jahre Schielbehandlung – Ein Erfahrungsbericht aus Klinik und Praxis
- Zeitschrift:
- Spektrum der Augenheilkunde > Ausgabe 1/2021
Wichtige Hinweise
Hinweis des Verlags
Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Zusammenfassung
Der Aufbau der orthoptischen Abteilung an der historischen I. Univ.-Augenklinik Wien zwischen 1960 und 1997 und die internationalen Fortschritte werden beschrieben, jedoch auch die besonderen Behandlungsmethoden der Klinik, wie z. B. der Ausgleich des Schielwinkels mit Prismen vor Schieloperationen oder die Prismenbehandlung von kindlichem Strabismus ohne Operation. Bei Entlassung von der Klinik fühlt sich der Patient als subjektiv geheilt. Die Nachhaltigkeit der Therapie zeigt sich erst später in der augenärztlichen Praxis. Die Vielzahl von Amblyopien, konsekutiven Divergenzen, Diplopien oder Horror fusionis nach mehrfachen Schieloperationen lässt unsere Schielbehandlung als fragwürdig erscheinen. Schielen ist nur selten ein anatomisches Problem, vielmehr ein funktionelles. Ohne Fusion ist ein dauerhafter Parallelstand der Augen nicht möglich. Daher ist für die Zukunft ein geändertes Programm zu empfehlen: weniger Operationen in der Kindheit, mehr Fusionstraining mit Prismen und dem jungen Patienten mehr Zeit geben für seine Entwicklung.