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01.02.2016 | Palliativmedizin
Frühzeitige spezialisierte palliativmedizinische Mitbehandlung
Ein herausfordernder Goldstandard
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 1/2016
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Hintergrund
Zunehmende Evidenz belegt die Möglichkeit, durch strukturierte und frühzeitige Integration der spezialisierten Palliativmedizin die Versorgung von Patienten mit Krebserkrankungen in nichtkurativer Therapiesituation zu verbessern.
Ziel
Es soll ein aktueller Überblick zum Thema „Frühe Integration der spezialisierten Palliativmedizin bei Patienten mit Krebserkrankungen“ vermittelt werden.
Material und Methode
Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche und Darstellung des aktuellen Wissenstands und neuer Entwicklungen.
Ergebnisse
Zahlreiche Studien zur Ergänzung der onkologischen Behandlung durch die Mitbehandlung bzw. Beratung durch Teams der spezialisierten Palliativmedizin sind in früher palliativer Behandlungssituation durchgeführt worden. Eine Verbesserung zeigte sich u. a. in folgenden Bereichen: bessere Lebensqualität, weniger depressive Symptome, längere Zeit zwischen letzter Chemotherapie und Tod, weniger Chemotherapie in den letzten 60 Lebenstagen, weniger Notaufnahmen, häufigere hospizliche Mitbetreuung, besseres Krankheitsverständnis und verlängertes Überleben. Die Versorgungsstrukturen in Deutschland sind für diese meist ambulant geleistete frühzeitige spezialisierte Palliativversorgung nicht eingestellt. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung beschränkt sich bisher auf die Betreuung in häuslicher oder stationär-pflegerischer Umgebung und die letzten Lebenstage, -wochen oder -monate.
Schlussfolgerungen
Die Evidenz für eine frühzeitige spezialisierte palliative Mitbetreuung von Krebspatienten gut und die Schaffung der hierfür notwendigen Versorgungsstrukturen eine wichtige zukünftige Aufgabe.