14.05.2024 | Case Report
Fallbericht: Nierenabszess
Erschienen in: Urologie in der Praxis | Ausgabe 2/2024
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Einführung
Nierenabszesse sind intrarenale abszedierende Kollektionen, welche in der Regel durch einen aszendierenden Harnweginfekt verursacht werden. Diagnostische Bildgebungen sind die Sonographie und Computertomographie. Die Therapie richtet sich vorwiegend nach der Abszessgrösse und besteht aus antibiotischer Therapie mit gegebenenfalls Abszesspunktion und falls möglich Drainageeinlage. Bei grossen Abszessen oder unkontrollierbaren Befunden kann eine offene Abszessausräumung bis hin zur Nephrektomie notwendig sein.
Kasuistik
Nach ureterorenoskopischer Steinsanierung ist eine 53-jährige Patientin steinfrei. Wenige Monate postoperativ treten mehrwöchig bestehende linksseitige Flankenschmerzen auf, welche intermittierend durch den Hausarzt antibiotisch behandelt werden. Bei persistierenden Beschwerden wird sie zur weiteren Diagnostik zugewiesen, wobei sich die Patientin mit erhöhten Entzündungsparametern und subfebriler Körpertemperatur präsentiert. Sonographisch und computertomographisch zeigt sich eine Kollektion am Nierenoberpol, vereinbar mit einem Nierenabszess. Die Behandlung erfolgt mittels antibiotischer Therapie und Abszesspunktion. Folglich sind die Beschwerden rasch rückläufig mit vollständiger Regredienz der Infektparameter. In der CT-graphischen Verlaufskontrolle wird lediglich die residuelle Abszesskapsel befundet.
Schlussfolgerung
Ein Nierenabszess kann infolge uncharakteristischer Symptome mit undulierendem Verlauf lange unerkannt bleiben. Urinkulturen fallen häufig negativ aus, sodass die bildgebende Diagnostik mittels Sonographie und CT essentiell ist. Im beschriebenen Fall war eine Therapie mit parenteraler Antibiose und perkutaner Abszesspunktion ausreichend.
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